Wiener Börse trotzt enttäuschenden US-Jobdaten

Die Wiener Börse zeigte sich am Freitagnachmittag erstaunlich robust. Trotz schwächer als erwarteter US-Arbeitsmarktdaten legte der ATX moderat zu. Gegen 15 Uhr notierte der heimische Leitindex um 0,16 Prozent höher bei 4.630 Punkten. Der ATX Prime gewann ebenfalls 0,15 Prozent auf 2.308 Zähler.
Überraschende Gelassenheit an der Börse
Eigentlich hätten die US-Daten für Unruhe sorgen müssen. Doch die Investoren blieben gelassen. Der ATX bewegte sich kaum vom Fleck – und das, obwohl die Zahlen aus Übersee deutlich unter den Erwartungen lagen.
Im August waren in den USA nur 22.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft entstanden. Die Prognosen hatten 75.000 Stellen vorhergesagt. Zudem wurden die Zahlen der Vormonate um 21.000 Jobs nach unten korrigiert.
Was bedeuten die Zahlen für die Zinspolitik?
Interessant: Gerade die schwachen Daten könnten langfristig positive Signale senden. Sie untermauern die Erwartung, dass die US-Notenbank den Leitzins in zwei Wochen senken wird. Das dürfte die Märkte mittelfristig stützen.
Trotzdem verläuft die Erholung vom Vierwochentief nur schleppend. Der ATX hatte sich zwar bereits am Vortag von der 50-Tage-Linie absetzen können. Doch für eine nachhaltige Trendwende reicht es noch nicht.
OMV plant offenbar Personalabbau
Während die Börse insgesamt stabil blieb, gab es bei Einzelwerten durchaus Bewegung. Besonders bemerkenswert: Die OMV plant Medienberichten zufolge einen Stellenabbau. Im Rahmen des Sparprogramms "Revo" stehen 2.000 der 23.000 Jobs auf dem Prüfstand.
Das Unternehmen wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren. Die Aktie notierte dennoch branchenkonform leicht im Minus.
Diese Werte stachen hervor
Bei den Einzelwerten blieben die Bewegungen meist überschaubar. Positive Ausreißer nach oben:
- Andritz: +2,2%
- voestalpine: +1,9% im freundlichen europäischen Umfeld
Auf der Verliererseite:
- RBI: -1,8%
UBM profitiert von Analystenkommentar
Einen deutlichen Sprung machte UBM nach einem positiven Analystenkommentar. Die Erste Group bestätigte die Kaufempfehlung und das Kursziel von 28 Euro. Analyst Christoph Schultes sieht wegen des Handels deutlich unter dem Buchwert und dem Rückkaufprogramm Potenzial.
Die Aktie zog daraufhin um 3,8 Prozent auf 22 Euro an. Das zeigt: Auch in ruhigen Phasen lohnt sich die Suche nach Einzelopportunitäten.