Der Wiener Aktienmarkt zeigt sich am Donnerstag vorbörslich leicht erholt. Rund 40 Minuten vor Handelsbeginn deutete eine Bankenindikation auf ein Plus von 0,1 Prozent für den ATX hin – das entspricht etwa 4.601 Punkten. Doch kann der Leitindex damit an die jüngsten Höchststände anknüpfen?

Globale Unsicherheiten belasten Stimmung

In den vergangenen Tagen haben mehrere Faktoren die Anleger verunsichert. Die Zollpolitik des US-Präsidenten, ausbleibende Fortschritte im Ukraine-Konflikt und hohe Staatsverschuldungen in großen Volkswirtschaften ließen viele Investoren auf die Bremse treten.

Der ATX hat dadurch etwa fünf Prozent von seinem Jahreshoch eingebüßt. Derzeit hält sich der Index nur knapp über der 50-Tage-Linie, einem wichtigen Trendindikator.

Spannung vor US-Arbeitsmarktdaten

Alle Augen richten sich heute auf wichtige US-Konjunkturdaten. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der ADP-Report stehen auf dem Programm. Noch bedeutender wird allerdings der offizielle Arbeitsmarktbericht am Freitag sein.

Diese Daten könnten entscheidend für die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank im September sein. Wird die Fed ihren Kurs angesichts der aktuellen Entwicklungen anpassen?

Zumtobel: Besser als befürchtet, aber dennoch Verlust

Aus Wien gibt es Quartalszahlen von Zumtobel zu berichten. Der Vorarlberger Leuchtenkonzern startete mit weniger Umsatz und einem Verlust nach Steuern ins Geschäftsjahr 2025/26. Immerhin: Das Ergebnis fiel etwas besser aus als von den Märkten erwartet.

Analysten setzen auf Andritz

Positive Nachrichten kommen dagegen von der Erste Group: Die Analysten hoben ihr Kursziel für Andritz-Aktien leicht an und bekräftigten ihre Kaufempfehlung. Ein starker Auftragsbestand und solide Margenentwicklung würden eine höhere Bewertung rechtfertigen, so Analyst Daniel Lion.

Gestrige Handelsbilanz

Am Mittwoch hatte der ATX den Handel mit einem minimalen Plus von 0,09 Prozent bei 4.596,57 Punkten abgeschlossen. Die größten Bewegungen im Prime Market:

Top-Performer:
* Frequentis: +5,36% auf 59,00 Euro
* FACC: +3,70% auf 8,40 Euro
* Raiffeisen Bank International: +2,87% auf 29,36 Euro

Verlierer des Tages:
* Addiko Bank: -2,22% auf 22,00 Euro
* Rosenbauer: -1,78% auf 44,20 Euro
* UNIQA Insurance: -1,46% auf 12,14 Euro

Der Tag verspricht also spannend zu werden – nicht nur wegen der Zumtobel-Zahlen, sondern vor allem wegen der internationalen Signale aus den USA.