Die Wiener Börse zeigt sich zu Wochenbeginn mit leichtem Minus. Der ATX verlor bis Mittag 0,29 Prozent auf 4.634,36 Punkte. Doch während der Gesamtmarkt schwächelt, glänzen einzelne Titel mit deutlichen Gewinnen.

Angespannte Weltlage drückt auf Stimmung

Das europäische Börsenumfeld bleibt uneinheitlich. Mehrere Faktoren sorgen für Verunsicherung unter Anlegern: Die Spannungen zwischen NATO und Russland, die Lage im Nahen Osten und die Herabstufung der französischen Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Fitch belasten die Märkte.

Besonders im Fokus steht die anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwochabend. Marktbeobachter rechnen sicher mit einer Zinssenkung. Spekulationen über einen großen Schritt von 0,5 Prozentpunkten halten sich hartnäckig.

AT&S mit beeindruckender Aufwärtsbewegung

Während der Gesamtindex schwächelt, feiert AT&S ein deutliches Plus von fast neun Prozent. Der neue Vorstandschef Michael Mertin hat ambitionierte Pläne: Bis 2027 will er den Leiterplattenhersteller zurück in die Gewinnzone führen.

Interessant: Das Unternehmen will künftig auch im Rüstungsgeschäft Fuß fassen. Die volatile Weltlage und der Ukraine-Konflikt bescheren dieser Branche derzeit hohe Nachfrage. Ein strategischer Schachzug, der Anleger zu überzeugen scheint.

Weitere Gewinner und Verlierer im Überblick

Neben AT&S konnten auch andere Werte punkten:
- Frequentis: Legten um 5,4 Prozent zu
- Rosenbauer: Gewannen 2,6 Prozent an Wert
- Strabag: Zeigten sich 1,2 Prozent im Plus

Letzterer profitierte von einem Großauftrag in Polen. Der Baukonzern wird für 268 Millionen Euro den Bahnhof Maksymilianowo modernisieren - ein Projekt bis Ende 2029.

Auf der Verliererseite:
- Erste Group: Minus 0,9 Prozent
- Raiffeisen: Ebenso minus 0,9 Prozent
- BAWAG: Leichtes Minus von 0,4 Prozent

Die Banken zeigen sich thus insgesamt schwächer, was die vorsichtige Grundstimmung an der Wiener Börse unterstreicht.

Was bedeutet das für Anleger?

Der Start in die Börsenwoche zeigt ein gemischtes Bild. Während globale Unsicherheiten den Gesamtmarkt drücken, beweisen einzelne Unternehmen mit klaren Strategien und Auftragseingängen Stärke. Die kommende Fed-Entscheidung dürfte die weitere Richtung vorgeben.

Spannend bleibt, ob AT&S mit seiner neuen Ausrichtung tatsächlich den Turnaround schaffen kann. Der Vertrauensvorschuss der Anleger ist auf jeden Fall da.