Wiener Börse startet ruhig in den Tag – alle Augen auf EZB und US-Daten
Der Wiener Aktienmarkt erwartet einen ruhigen Handelsstart. Kurz vor Börsenbeginn deutete sich für den Leitindex ATX ein minimales Minus von 0,01 Prozent an. Die Aufmerksamkeit der Anleger richtet sich heute jedoch weniger auf Wien, sondern auf zwei große internationale Ereignisse.
EZB-Entscheidung und US-Inflation im Fokus
Heute steht die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrer monatlichen Zinsentscheidung im Rampenlicht. Analysten der Helaba rechnen mit wenig Überraschungen. Ihrer Einschätzung nach sind die Währungshüter mit ihrer aktuellen Geldpolitik zufrieden. Die Hürde für eine Änderung der Zinsen liegt demnach hoch.
Parallel blickt die Finanzwelt gespannt auf die USA. Dort werden mit Verspätung die Inflationszahlen für November veröffentlicht. Der wochenlange Regierungsstillstand hatte die Daten verzögert. Die Helaba-Experten gehen davon aus, dass diese Zahlen die Erwartungen für baldige Zinssenkungen nicht befeuern werden.
Erste Group erhält grünes Licht für Milliarden-Deal
Am heimischen Parkett gab es bedeutende Unternehmensnachrichten. Die Erste Group hat die finale Genehmigung für ihren milliardenschweren Einstieg bei der Santander Bank Polska erhalten. Die polnische Finanzaufsicht segnete den bereits im Mai angekündigten Deal ab.
- Die Erste Group zahlt 6,8 Milliarden Euro.
- Im Gegenzug erwirbt sie 49 Prozent der polnischen Tochter des spanischen Santander-Konzerns.
- Es handelt sich um einen der größten grenzüberschreitenden Bankendeals der letzten Jahre in Europa.
EVN meldet gesunkenes Ergebnis, voestalpine im Analystenfokus
Der Energieversorger EVN legte seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2024/25 vor. Das Konzernergebnis sank um 7,4 Prozent auf 436,7 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse stiegen hingegen um 3,8 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro.
Als belastend erwies sich vor allem ein deutlich niedrigeres Finanzergebnis. Gründe waren eine geringere Dividende aus dem Verbund und Abschreibungen, unter anderem infolge von Hochwasserschäden.
Von Analystenseite geriet der Stahlkonzern voestalpine ins Visier. Die Erste Group hob ihr Kursziel für die Aktie kräftig von 26,5 auf 39,5 Euro an. Das Anlagevotum wurde jedoch gleichzeitig von "Kaufen" auf "Halten" zurückgestuft. Zum Wochenmitte-Kurs von rund 38,50 Euro ist die Luft nach oben also gering. Das dürfte für gemischte Gefühle bei Anlegern sorgen.
Rückblick: VIG setzt Höhenflug fort
Am Mittwoch hatte sich der ATX mit einem hauchdünnen Plus von 0,08 Prozent auf 5.177,59 Punkte aus dem Handel verabschiedet. Erneut glänzte die Vienna Insurance Group (VIG). Ihre Aktien legten kräftige 6,2 Prozent auf 66,50 Euro zu und setzten ihren bemerkenswerten Lauf fort.
Allein im laufenden Börsenjahr 2025 hat die VIG-Aktie bereits fast 120 Prozent gewonnen. Die Analysten der Erste Group bestätigten jüngst ihre Kaufempfehlung und erhöhten das Kursziel deutlich von 55 auf 75 Euro.
Die Gewinner und Verlierer vom Mittwoch
Größte Kursgewinner:
* Vienna Insurance Group: +6,23% auf 66,50 Euro
* Flughafen Wien: +2,19% auf 56,00 Euro
* Rosenbauer: +1,32% auf 46,10 Euro
Größte Kursverlierer:
* Frequentis: -6,50% auf 69,00 Euro
* AT&S: -2,80% auf 29,55 Euro
* Pierer Mobility: -2,57% auf 15,16 Euro








