Die Wiener Börse ist am Donnerstag mit deutlichen Verlusten in den Handel gestartet. Der ATX fiel bis knapp nach 9.45 Uhr 1,51 Prozent auf 3.088,39 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime büßte 1,66 Prozent auf 1.557,51 Zähler ein. Auch an anderen Börsen in Europa ging es vorerst stark nach unten, nachdem die US-Notenbank Fed am Vorabend ihre Leitzinsen gleich um 75 Basispunkte angehoben hat.

Der große Zinsschritt der US-Notenbank Fed vom Vorabend war an den US-Börsen zunächst noch positiv aufgenommen worden. Die Fed hat mit der stärksten Zinserhöhung seit 1994 auf die auf 40-Jahreshochs gestiegene Inflation reagiert. Die Entschlossenheit der Notenbank im Kampf gegen die Inflation dürfte zunächst gut an den Märkten aufgenommen worden sein. Mittlerweile könnten die jüngsten Inflations- und Konjunkturängste wieder in den Vordergrund gerückt sein, hieß es.

Größere Abgaben gab es in der Früh vor allem in der OMV. Die Aktie des Ölkonzerns verlor 3,3 Prozent. Die OMV-Raffinerie Schwechat läuft nach dem schweren Unfall derzeit nur mit einem Fünftel ihrer Kapazität.

Der teilstaatliche Konzern stellt sich auf eine längere Reparaturzeit ein und arbeitet derzeit an einem alternativen Versorgungssystem, wie Vorstandschef Alfred Stern am Mittwoch zur Nachrichtenagentur Reuters sagte. Dank einer kleineren Anlage stehe die Produktion aber nicht komplett still. Die Analysten der Erste Group werten die Nachricht in einer ersten Reaktion negativ. Die OMV dürften damit 4 bis 6 Millionen Euro täglich verlieren, schreiben die Experten.

Schwach zeigten sich unter den Schwergewichten auch Lenzing (minus 2,5 Prozent), Raiffeisen Bank International (minus 2,5 Prozent) und voestalpine (minus 2,4 Prozent). Die größten Verlierer im prime market waren Porr mit einem Abschlag von 4,2 Prozent. An der Spitze der Gewinner fanden sich Pierer Mobility mit einem Plus von 2,2 Prozent.

mik

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