Der Wiener Aktienmarkt beginnt den Mittwoch im Minus. Rund 20 Minuten vor Handelsstart zeigte der ATX ein Minus von 0,2 Prozent. Diese negative Stimmung speist sich vor allem aus den USA, wo die technologielastige Nasdaq kräftig nachgab. Doch was bedeutet das für österreichische Anleger?

Verbund kämpft mit Gewinnrückgang

Im Fokus steht heute der teilstaatliche Stromkonzern Verbund. Die jüngsten Zahlen zeigen ein gemischtes Bild: Während der Umsatz minimal um 0,7 Prozent auf 5,88 Milliarden Euro stieg, brach der Gewinn um satte 12,6 Prozent ein. Verantwortlich dafür sind:

  • Schlechte Wasserführung für die Kraftwerke
  • Verlängerung der Gewinnabschöpfung

Das Ergebnis: Nur noch 1,21 Milliarden Euro Konzerngewinn in den ersten neun Monaten. Kein Wunder also, dass der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr nach unten korrigieren musste.

Analysten sehen Chancen bei AT&S und Erste Group

Während der Verbund schwächelt, zeigen sich die Experten der Deutsche Bank Research bei anderen Titeln optimistischer. Sie haben ihre Kursziele für zwei österreichische Werte angehoben:

  • AT&S: Kursziel erhöht, Anlagevotum "Hold" bestätigt
  • Erste Group: Kursziel angehoben, Empfehlung "Buy" bekräftigt

Interessant dabei: Gerade AT&S hatte am Dienstag mit 5,3 Prozent Verlust zu kämpfen. Hier scheint sich also eine Diskrepanz zwischen kurzfristiger Marktreaktion und längerfristiger Analysteneinschätzung aufzutun.

Gestriger Handel: MM und AT&S unter Druck

Der Dienstag brachte für den ATX ein Minus von 0,96 Prozent auf 4.794,36 Punkte. Marktbeobachter sprechen von Gewinnmitnahmen und verweisen auf Sorgen über hohe Bewertungen - besonders im US-Technologiesektor.

Die größten Verlierer vom Vortag:
* Mayr-Melnhof: -7,27% auf 74,00 Euro
* AT&S: -5,32% auf 32,90 Euro
Frequentis*: -4,59% auf 74,80 Euro

Auf der Gewinnerseite:
* Verbund: +0,73% auf 69,00 Euro
* Post: +0,50% auf 30,10 Euro
* EuroTeleSites: +0,42% auf 4,83 Euro

Die Frage bleibt: Kann der Wiener Markt heute die negativen internationalen Vorgaben ausgleichen? Die ersten Indikationen deuten auf einen verhaltenen Start hin - mit besonderem Augenmerk auf die Entwicklung des Verbund nach seiner enttäuschenden Prognosekorrektur.