Wiener Börse startet mit Verlusten – Frankreich-Krise belastet

Der Wiener Aktienmarkt droht unter die Räder zu kommen. Heute früh deutet alles auf einen schwachen Start hin. Der ATX könnte mit spürbaren Verlusten in die Handelssitzung starten. Verantwortlich dafür ist eine gefährliche Mischung aus dünner Meldungslage und politischen Turbulenzen in Europa.
Regierungskrise in Paris überschattet Handelsgeschehen
Während die US-Börsen am Vorabend noch freundlich tendierten, zeigt sich die Stimmung in Asien uneinheitlich. Doch das wirklich gewichtige Problem kommt aus Europa: Frankreichs Minderheitsregierung ist spektakulär gescheitert. Premier François Bayrou verlor eine Vertrauensfrage in der Nationalversammlung mit einer vernichtenden Niederlage.
364 Abgeordnete stimmten gegen die Regierung, nur 194 sprachen ihr das Vertrauen aus. Diese politische Erschütterung droht nun das Börsengeschehen zu dominieren. Eine Helaba-Analyse warnt bereits vor den Auswirkungen.
Banken geben leichte Erholungssignale
Am Montag hatte der ATX noch um 1,07 Prozent auf 4.646,82 Punkte zugelegt. Besonders erfreulich: Die heimischen Bankaktien erholten sich von recenten Verlusten.
Die stärksten Impulse kamen von:
- Erste Group: +2,5%
- Raiffeisen Bank International: +1,1%
- BAWAG: -0,4% (leicht im Minus)
Die größten Gewinner im Prime Market zeigten eindrucksvolle Sprünge:
- Rosenbauer: +6,03% auf 47,50 Euro
- RHI Magnesita: +4,90% auf 25,70 Euro
- FACC: +3,90% auf 8,80 Euro
Auf der Verliererseite mussten vor allem Pierer Mobility (-2,73%) und Frequentis (-1,60%) Federn lassen.
Wichtige Wirtschaftsdaten stehen an
Die eigentlichen Großereignisse stehen jedoch erst noch bevor. Am Donnerstag erreicht die Woche ihren Höhepunkt mit zwei entscheidenden Terminen:
Donnerstag im Fokus:
- Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB)
- Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise
Diese Daten könnten die Richtung für die kommenden Wochen vorgeben. Bis dahin dürfte die Börse weiterhin auf politische Signale aus Europa reagieren – und die kommen aktuell vor allem aus dem krisengeschüttelten Paris.