Wiener Börse startet mit Verlusten: ATX verliert 0,6 Prozent

Die Wiener Börse eröffnete den Freitaghandel deutlich im Minus. Der heimische Leitindex ATX verlor in der ersten Handelsstunde 0,57 Prozent und fiel auf 4.619 Punkte. Trotz des schwachen Starts steuert der ATX noch auf einen Wochengewinn von 0,5 Prozent zu.
Geopolitische Spannungen belasten Handelsstimmung
Für die gedrückte Stimmung sorgten vor allem die eskalierenden Spannungen zwischen der NATO und Russland. Nachdem mehrere russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen waren, startete am Freitag ein gemeinsames Großmanöver von Belarus und Russland. Diese Entwicklung ließ die Risikoaversion der Anleger steigen.
Auch die neuen Rekorde an den US-Börsen konnten die europäischen Märkte nicht stützen. Das europäische Umfeld befand sich im Frühhandel noch auf Richtungssuche.
Verbund-Aktien fallen auf Mehrjahrestief
Besonders unter Druck standen die Verbund-Aktien, die mit einem Minus von 2,2 Prozent den ATX belasteten. Die Anteilsscheine des Energieunternehmens fielen damit auf ein neuerliches Mehrjahrestief.
Weitere Schwergewichte zeigten ebenfalls Schwäche:
- OMV: -0,3 bis -1,2 Prozent
- Andritz: Abgaben im selben Bereich
- Erste Group: Verluste zwischen 0,3 und 1,2 Prozent
Einziger Lichtblick: Die BAWAG-Aktien hielten sich geringfügig im Plus.
Branchentrends und Ausblick
Die meisten Werte folgten den europäischen Branchentrends. Gefragt waren dabei Immobilienwerte – CPI Europe und CA Immo legten in Wien leicht zu. Auch die Versicherer VIG und UNIQA zeigten sich stabil.
Dagegen büßte voestalpine etwa ein Prozent ein, was vor allem auf die trübe Stimmung im Automobilsektor zurückzuführen ist.
Am Nachmittag stehen mit dem Michigan Sentiment wichtige Stimmungsdaten der US-Konsumenten auf dem Programm. Diese könnten die weitere Richtung der Märkte vorgeben. Die heimische Unternehmensnachrichtenlage blieb unterdessen ruhig.
Die Frage bleibt: Können sich die Wiener Werte im Tagesverlauf noch erholen? Die geopolitischen Spannungen werden die Anleger vorerst weiter beschäftigen.