Wiener Börse startet mit Rekord – Japan drückt auf die Stimmung
Die Wiener Börse setzt ihren Rekordlauf fort. Der heimische Leitindex ATX kletterte am Montagvormittag auf ein neues Allzeithoch. Doch der internationale Rückenwind lässt nach. Während Österreichs Werte leicht im Plus liegen, drücken schlechte Vorgaben aus Asien auf die europäischen Märkte.
ATX knackt die 5.000-Punkte-Marke
Der Start in die neue Woche gelang erneut historisch. Der ATX stieg um 0,1 Prozent auf 5.014,85 Punkte. Auch der breitere ATX Prime legte leicht zu. Die meisten heimischen Werte notierten im Plus. Das ist bemerkenswert, denn gleichzeitig lagen viele europäische Indizes bereits im Minus.
Was bremst die internationale Stimmung? Die Signale kamen diesmal aus Fernost.
Asien sorgt für gemischte Signale
Die Börsen in Europa wurden zum Wochenstart vor allem von negativen Impulsen aus Japan belastet. Der dortige Leitindex Nikkei geriet deutlich unter Druck. Der Grund: Marktteilnehmer spekulieren auf eine baldige Zinswende.
Notenbankpräsident Kazuo Ueda hatte in einer Rede Andeutungen gemacht, die als Vorzeichen für eine Leitzinserhöhung bereits im Dezember gewertet wurden. Solche Erwartungen dämpfen häufig die Anlegerstimmung. Aus China kamen hingegen schwache Konjunkturdaten – dennoch legten die dortigen Börsen zu.
Blick auf den weiteren Handelstag
Wohin geht die Reise nun? Heute könnten neue Impulse aus Deutschland und den USA kommen. Erwartet werden die deutschen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe. Sie gelten als wichtiger Frühindikator für die Konjunktur.
Am Nachmittag richten sich die Blicke dann auf den ISM-Index aus den USA. Analysten der Helaba rechnen mit einem leichten Anstieg dieses zentralen Konjunkturbarometers. „Die regionalen Fed-Umfragen deuten insgesamt auf eine leichte Stimmungsverbesserung hin“, so ihre Einschätzung. Das dürfte den Märkten weiteren Auftrieb geben.
Die Gewinner und Verlierer des Tages
Im Einzelhandel zeigte sich ein gemischtes Bild:
* Top-Performer: Die Papiere des Flugzeugzulieferers FACC legten kräftig um 4,3 Prozent zu.
* Schlusslicht: Am anderen Ende der Skala stand AT&S. Die Aktien des Leiterplattenherstellers büßten 4,1 Prozent ein.
Die schwergewichtigen Banken- und Industrietitel bewegten sich in engen Bandbreiten:
* Die Erste Group notierte leicht im Minus (-0,7%).
* BAWAG verlor marginal 0,1 Prozent.
* Die Raiffeisen Bank International (RBI) konnte um 1,0 Prozent zulegen.
* OMV, Österreichs größtes Industrieunternehmen, stand mit einem Plus von 0,5 Prozent im Kurszettel.
Der Rekordlauf des ATX zeigt also erste Ermüdungserscheinungen. Ob die heimische Börse ihr hohes Niveau halten kann, wird nun stark von den internationalen Konjunktursignalen abhängen.








