Die Wiener Börse zeigt sich am Donnerstag vorbörslich erholt: Der ATX wird vor Handelsbeginn mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 4.591 Punkten erwartet. Nach einer schwachen ersten Wochenhälfte deutet sich damit eine spürbare Stabilisierung an. Doch kann der Leitindex langfristig aus seiner aktuellen Handelsspanne ausbrechen?

Fed senkt Zinsen wie erwartet

Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed ihre Zinsspanne um 25 Basispunkte gesenkt - genau wie von den Märkten antizipiert. Die neuen Leitzinsen liegen nun bei 4,00 bis 4,25 Prozent. Noch wichtiger: Die US-Notenbanker signalisierten weitere Zinssenkungen in ähnlichem Ausmaß für die kommenden Sitzungen.

Allerdings dämpfte Fed-Chef Powell gleichzeitig die Erwartungen an größere Zinsschritte. Diese vorsichtige Kommunikation bewerteten Marktbeobachter als maßvollen Kurs zwischen Inflationbekämpfung und Konjunktursorge.

Bank of England unter Beobachtung

Nicht nur die Fed, auch die Bank of England (BoE) steht heute im Fokus. Deren Zinsentscheid wird mit Spannung erwartet. Allerdings rechnen die wenigsten Experten mit einer Zinsänderung. Angesichts der nach wie vor hohen Inflation in Großbritannien dürfte die BoE ihre restriktive Politik beibehalten.

Weitere wichtige Indikatoren heute:
- Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe
- Unternehmensmeldungen (bisher ruhige Lage)

ATX schloss nahezu unverändert

Am Mittwoch hatte der Wiener Leitindex praktisch auf der Stelle verharrt: Der ATX schloss mit minimalem Plus von 0,01 Prozent bei 4.578,32 Punkten. Interessant die Bewegungen im Einzelnen:

Größte Gewinner:
- Addiko Bank: +3,30% auf 21,90 Euro
- Kapsch TrafficCom: +2,95% auf 7,68 Euro
- Agrana: +2,47% auf 12,45 Euro

Größte Verlierer:
- BAWAG: -2,37% auf 107,00 Euro
- Frequentis: -2,32% auf 59,00 Euro
- Polytec: -2,13% auf 3,21 Euro

Die leichte Erholung am Morgen gibt Anlegern etwas Luft - ob sie von Dauer ist, hängt nun maßgeblich von den weiteren geldpolitischen Signalen und Konjunkturdaten ab.