Nach deutlichen Verlusten am Dienstag zeigt sich der Wiener Aktienmarkt am Mittwochmorgen wieder erholt. Der ATX, der heimische Leitindex, gewann im Frühhandel 0,25 Prozent auf 4.589,30 Punkte. Damit folgt die Wiener Börse dem positiven europäischen Gesamttrend.

Spannung vor US-Notenbankentscheidung

Alles Augenmerk richtet sich heute Abend auf die US-Notenbank. Das FOMC-Meeting der Fed steht an – und die Börsenwelt wartet gespannt. Nicht nur die Zinsentscheidung selbst wird aufmerksam verfolgt. Besonderes Interesse gilt den neuen "dot plots" der FOMC-Mitglieder.

Diese Prognosen zeigen, welches Leitzinsniveau die Notenbanker für Jahresende 2025 als angemessen erachten. Die Kommunikation der Fed könnte also wichtiger sein als die eigentliche Entscheidung. Das dürfte die Märkte noch in Bewegung halten.

Palfinger: Analysten sehen Potenzial

Am heimischen Parkett bleibt die Unternehmensmeldungslage dünn. Eine positive Nachricht kommt jedoch von der Erste Group: Die Analysten bestätigten ihre "Buy"-Empfehlung für Palfinger. Gleichzeitig erhöhten sie das Kursziel für die Aktien des Kranherstellers von 40 auf 43,40 Euro.

Die Experten stufen die Papiere als deutlich unterbewertet ein. Trotz dieser optimistischen Einschätzung tendierten die Palfinger-Aktien im Frühhandel mit minus 0,70 Prozent auf 35,60 Euro. Manchmal braucht es eben Zeit, bis der Markt die Analysteneinschätzungen nachvollzieht.

Technologiewerte legen kräftig zu

Im Technologiesektor zeigte sich AT&S mit einem Plus von 1,5 Prozent als klarer Gewinner. Europaweit legten die Techwerte in der Branchenbetrachtung am stärksten zu – ein erfreuliches Signal für Anleger.

Das ATX-Schwergewicht Erste Group verbuchte ein Plus von 1,2 Prozent. Allerdings zeigten sich die Bankenkollegen weniger optimistisch: BAWAG verlor 0,6 Prozent, Raiffeisen Bank International sogar 0,8 Prozent.

Rohöl und Versicherer unter Druck

Bei den weiteren Schwergewichten gab die OMV um 0,3 Prozent nach. Parallel dazu verloren auch die Rohölnotierungen leicht an Boden. Diese Entwicklung überrascht nicht wirklich – beide Werte bewegen sich meist im Gleichklang.

Ebenfalls im Minus: die Versicherer UNIQA (-0,5 Prozent) und Vienna Insurance Group (-0,2 Prozent). Offenbar bleiben Anleger in diesem Sektor vor der Fed-Entscheidung besonders vorsichtig.

Die Börse zeigt sich heute also verhalten optimistisch. Doch der wahre Test kommt erst am Abend: Wird die US-Notenbank für weitere Überraschungen sorgen?