Der Wiener Aktienmarkt steht vor einem weiteren verhaltenen Handelstag. Rund 45 Minuten vor Börsenstart signalisieren die Indikationen für den ATX ein Minus von 0,31 Prozent. Damit setzt sich der Abwärtstrend vom Vortag fort, während europäische Leitbörsen kaum Veränderungen erwarten lassen.

Lenzing: Verluste schrumpfen, aber Enttäuschung bleibt

Der Faserhersteller Lenzing rückte mit seiner Quartalsbilanz in den Fokus der Anleger. Die Zahlen zeigen ein gemischtes Bild:
* Nettoverlust von 105 Millionen Euro in den ersten drei Quartalen
* Immerhin eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahresminus von 111 Millionen Euro
* Umsatz stagniert nahezu bei 1,97 Milliarden Euro
* Betriebsergebnis (EBIT) halbiert sich auf nur noch 20,6 Millionen Euro

Die Analysten der Erste Group bewerteten das gesamte Zahlenwerk als enttäuschend. Das dürfte die Anleger verunsichern - trotz der minimalen Verbesserung beim Verlust.

Addiko Bank: Leichter Gewinnrückgang mit Silberstreif

Bei der auf Zentral- und Osteuropa spezialisierten Addiko Bank sieht die Bilanz etwas besser aus:
* Gewinn nach Steuern sank moderat von 37,7 auf 35,3 Millionen Euro
* Operatives Ergebnis im dritten Quartal erreicht Höchststand von 31,2 Millionen Euro
* Nettogewinn übertrifft die Markterwartungen

Hier zeigen sich also durchaus positive Signale. Könnte die Bank damit zum Stabilitätsanker im aktuellen Börsenumfeld werden?

ATX setzt Abwärtstrend fort

Am Mittwoch hatte sich der Wiener Leitindex bereits mit leichten Verlusten von 0,21 Prozent auf 4.784,37 Punkte verabschiedet. Besonders ins Auge stach dabei AT&S mit einem Minus von 5,2 Prozent. Marktbeobachter sprechen von Gewinnmitnahmen - durchaus verständlich bei einem Plus von über 150 Prozent seit Jahresbeginn.

Die größten Gewinner vom Vortag:
* EVN: +2,31% auf 26,60 Euro
* Wienerberger: +1,98% auf 25,74 Euro
* RHI Magnesita: +1,72% auf 23,60 Euro

Die größten Verlierer vom Vortag:
* AT&S: -5,17% auf 31,20 Euro
* AUSTRIACARD: -4,45% auf 4,72 Euro
* Polytec: -3,93% auf 2,93 Euro

Die vorbörslichen Signale deuten darauf hin, dass die Verunsicherung an der Wiener Börse weiter anhält. Die gemischten Quartalszahlen der heimischen Unternehmen bieten bisher wenig Grund für eine nachhaltige Trendwende.