Nach leichten Kursgewinnen im Feiertagshandel am Vortag ist die Wiener Börse am Nachmittag klar ins Minus abgesackt. Vor allem die Zuspitzung im Handelsstreit zehrt an den Nerven der Anleger.

Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.885,37 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 35,51 Punkten bzw. 1,22 Prozent. Damit droht dem Leitindex ein Monatsminus von mehr als zehn Prozent. Im April hatte er noch zulegen können. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,82 Prozent, FTSE-100/London -1,05 Prozent und CAC-40/Paris -1,48 Prozent.

Vor dem Hintergrund des Handelsstreits fanden Konjunkturdaten kaum Beachtung. Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland verlangsamte sich im Mai deutlich. Die Jahresteuerungsrate sank auf 1,4 Prozent. Unterdessen schwächte sich die Inflation in Italien im Mai wie erwartet ab. Die nach europäischer Methode erhobenen Verbraucherpreise (HVPI) stiegen um 0,9 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat. Am Nachmittag könnten die in den USA anstehenden Konsumzahlen (PCE) Einfluss auf die Zinserwartung nehmen.

Für Belastung sorgt weiterhin der Handelskonflikt zwischen den zwei größten Volkswirtschaften der Welt. China will Zölle auf US-Waren im Wert von 60 Milliarden US-Dollar anheben. Zudem will die USA wegen illegaler Migration durch das Nachbarland Mexiko in die USA Strafzölle gegen den Nachbarn verhängen. Experten fürchten eine Eskalation des Zollstreits.

Bei den Einzelwerten zogen die Aktien von Zumtobel mit plus 3,30 Prozent an die Spitze des ATX Prime. Zwar fielen die s Immo um 1,93 Prozent, trotzdem tendieren sie derzeit mit dem größten Kursaufschlag unter den ATX-Werten im Mai.

Der Abwärtssog der Ölpreise dürfte die Aktien der Öl-Konzerne in Mitleidenschaft gezogen haben. Folglich verloren OMV um 1,81 Prozent. Auch die Papiere des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann sackten um 1,67 Prozent ab.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Börsenstart Uhr bei 2.922,02 Punkten, das Tagestief lag um etwa 12.55 Uhr bei 2.877,96 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 1,12 Prozent bei 1.462,99 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market fünf Titel mit höheren Kursen, 30 mit tieferen und drei unverändert.

Bis dato wurden im prime market 1.765.669 (Vortag: 946.570) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 42,889 (23,07) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher voestalpine mit 336.449 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 7,82 Mio. Euro entspricht.

mad/kat

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