Wiener Börse (Nachmittag) - ATX weiterhin deutlich im Plus / Lenzing und Verbund unter den stärksten Werten im prime market
Die Wiener Börse hat am Dienstagnachmittag in einem positiven internationalen Umfeld ihre deutlichen Gewinne gehalten. So lag der ATX gegen 14.10 Uhr um 1,25 Prozent im Plus bei 3.129,97 Einheiten. Der ATX Prime gewann 1,17 Prozent auf 1.577,79 Zähler hinzu.
Den zuletzt vorherrschenden Marktoptimismus begründen Experten unter anderem mit dem jüngsten Rückgang der Renditen wichtiger Staatsanleihen. Dass eine Bodenoffensive der israelischen Armee zuletzt in den Raum gestellt wurde, konnte keinen Gegenwind liefern.
Seitens konjunktureller Impulsgeber rückte zuletzt der Internationale Währungsfonds ins Zentrum mit seiner Einschätzung zur globalen Konjunktur. Sie lahme, kam aber trotz der Coronapandemie, dem Angriff Russlands auf die Ukraine und der hohen Inflation nicht zum Stillstand. Dennoch scheine eine vollständige Erholung hin zu Trends wie vor der Pandemie "zunehmend außer Reichweite".
Wegen des zuletzt gestiegenen Ölpreises und des aufgeflammten Nahostkonflikts sahen Deutsche-Bank-Experten Ähnlichkeiten zu den frühen 1970ern. Damals wurden westliche Länder, bedingt durch ein Ölembargo der OAPEC während des Yom-Kippur-Kriegs und des einhergehenden Preisanstiegs, Opfer einer Rezession.
Und auch heute droht ein solches Szenario, sollte die Rolle des Iran im Nahostkonflikt größer werden. Denn jede Vergeltungsmaßnahme gegen die Regierung in Teheran, die die Hamas unterstützt, könnte die Durchfahrt von Schiffen durch die Straße von Hormus gefährden. Diese ist eine wichtige Verbindung, durch die ein Großteil des weltweiten Rohöls transportiert wird und mit deren Schließung die iranische Regierung zuvor gedroht hatte.
Mit Blick auf die Einzelwerte waren die Lenzing-Aktien klare Gewinner in Wien. Sie steigerten sich um 3,8 Prozent. Dahinter rangierten Verbund mit plus 3,5 Prozent und Mayr-Melnhof mit plus 3,4 Prozent. BAWAG verteuerten sich um knapp zwei Prozent.
Die Anteile an der voestalpine erhöhten sich indes um 1,4 Prozent auf knapp 25,64 Euro. Laut Marktbeobachtern reduzierte Barclays das Kursziel für die Titel von 37 auf 35 Euro, die Bewertung lautete weiterhin auf "Overweight".
Schwach waren am Berichtstag indes die Anteilsscheine von Polytec, die um 2,8 Prozent nachgaben. Die Titel von Addiko büßten knapp zwei Prozent ein und die Anteilsscheine von Marinomed sanken um 1,4 Prozent im Wert.
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