Die Wiener Börse hat am Freitagnachmittag weiter klare Gewinne verzeichnet. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 3.192,23 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 31,14 Punkten bzw. 0,99 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +1,55 Prozent, FTSE/London +0,56 Prozent und CAC-40/Paris +1,33 Prozent.

Nachdem am Vortag in Wien feiertagsbedingt nicht gehandelt worden war, legte der heimische Leitindex nun deutlich zu. Das europäische Börsenumfeld verzeichnete ebenfalls klare Gewinne. Zuvor hatten am Vorabend bereits die US-Börsen ihre Erholungsbewegung fortgesetzt und den dritten Gewinntag in Folge hingelegt.

Angetrieben wurden die Märkte von zunehmendem Optimismus hinsichtlich einer Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump hatte bereits am Vorabend ein Gespräch mit dem chinesischen Amtsinhaber Xi Jinping gelobt. Zudem berichtete Bloomberg, dass Trump beim G-20-Treffen Ende November ein Abkommen mit China anstrebe.

Zudem fielen die am Nachmittag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten besser aus als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft sind im Oktober 250.000 Stellen neu entstanden. Analysten hatten im Mittel nur mit 200.000 neuen Jobs gerechnet. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote lag im Oktober unverändert bei 3,7 Prozent und blieb damit auf dem niedrigsten Stand seit 1969, der im September erreicht worden war.

In Wien rückte unterdessen die Erste Group mit Geschäftszahlen in den Mittelpunkt. Die heimische Großbank hat nach einem Gewinnsprung in den ersten neun Monaten und insbesondere auch im dritten Quartal für das Gesamtjahr 2018 ihr Eigenkapitalverzinsungsziel angehoben. Zwischen Jänner und September ist der Nettogewinn um 24,4 Prozent auf 1,228 Mrd. Euro gestiegen.

Die Marktteilnehmer zeigten sich jedoch nicht überzeugt: Trotz der allgemein guten Börsenstimmung fiel die Aktie im Frühhandel zwischenzeitlich um über vier Prozent. Während des Conference Call am Vormittag reduzierten die Titel die Verluste, am Nachmittag belief sich das Minus von 2,31 Prozent, womit die Aktie bei 35,17 Euro gehandelt wurde.

Die Titel der OMV gaben ihre Gewinne aus dem Frühhandel ab und notierten mit einem Abschlag von 0,33 Prozent auf 48,97 Euro. Alle übrigen ATX-Werte notierten höher. Im breiter gefassten ATX Prime gab es mit Flughafen Wien (minus 0,29 Prozent auf 34,20 Euro) nur einen weiteren Verlierer.

Besonders stark nachgefragt wurden die Aktien von FACC (plus 7,70 Prozent auf 16,78 Euro) und KapschTrafficCom (plus 6,19 Prozent auf 33,45 Euro). Jeweils über vier Prozent zulegen konnten Lenzing, voestalpine, Telekom Austria sowie Do&Co.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX um 11.32 Uhr bei 3.220,13 Punkten, das Tagestief lag kurz nach Handelsbeginn bei 3.163,73 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 1,07 Prozent bei 1.610,98 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 32 Titel mit höheren Kursen, drei mit tieferen und zwei unverändert.

Bis dato wurden im prime market 3.090.400 (Vortag: 2.292.725) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 95,152 (65,67) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 908.252 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 32,13 Mio. Euro entspricht.

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