Die Wiener Börse hat sich heute, Dienstag, am Nachmittag weiterhin mit schwacher Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 3.105,84 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 1,11 Prozent. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 1,03 Prozent bei 1.575,41 Zählern. Der ATX Total Return (TR), der Dividenden berücksichtigt, verlor vergleichsweise leicht um 0,22 Prozent auf 6.822,38 Einheiten.

Marktteilnehmer berichteten von einem eher verhaltenen Geschäft und verwiesen auf die sehr dünne Meldungslage zu den Unternehmen. Auch das europäische Umfeld lag im roten Bereich, wenn auch weniger deutlich. Nach dem Ende des US-Schuldenstreits rücken nun erneut die Sorgen über nachlassendes Wirtschaftswachstum und die künftige Geldpolitik der großen Notenbanken in den Fokus, kommentierte ein Marktbeobachter.

Die Verbraucher in der Eurozone rechnen einer EZB-Umfrage zufolge mittelfristig mit einem spürbaren Nachlassen des Preisauftriebs. Im Mittel gingen sie im April davon aus, dass die Teuerung binnen drei Jahren bei 2,5 Prozent liegen wird, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte.

Die deutsche Industrie hat im April überraschend erneut ein Auftragsminus wegstecken müssen, wurde bereits in der Früh bekannt. Die Bestellungen sanken zum Vormonat um 0,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Befragte Ökonomen hingegen hatten mit einem Anstieg um 3,0 Prozent gerechnet.

Die Aktien der OMV belasteten mit minus 11,4 Prozent auf 38,96 Euro den heimischen Leitindex. Allerdings werden die Titel des Ölkonzerns heute mit einem Dividendenabschlag in Höhe von 5,05 Euro je Aktie gehandelt. Ölwerte zeigten sich angesichts rückläufiger Rohölnotierungen europaweit schwach. Schoeller-Bleckmann büßten 2,4 Prozent ein.

Schwächer zeigten sich auch AT&S, die in einem negativen europäischen Branchenumfeld knapp vier Prozent verloren. Der weltgrößte Halbleiterhersteller TSMC peilt infolge einer schwachen Nachfrage nach seinen Produkten nur noch eher das Minimum seiner für 2023 angekündigten Investitionen an, war bekannt geworden.

Die heimischen Bankwerte fanden noch keine klare Richtung. Während Erste Group 0,4 Prozent zulegen konnten, schwächten sich Raiffeisen um 1,6 Prozent ab. BAWAG notierten 0,5 Prozent tiefer.

Aktien von Polytec gewannen 1,6 Prozent auf 4,89 Euro. Die Analysten von Raiffeisen Research (RFR) haben sowohl die "Buy"-Bewertung als auch ihr Kursziel von 7,0 Euro für die Aktien bestätigt.

ger/sto

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