Wiener Börse (Nachmittag) - ATX leichte 0,3 Prozent tiefer / Leichte Abgaben nach starker Erholung am Vortag - FACC führen mit plus 4,3 Prozent das prime market-Segment an
Nach der deutlichen Erholung am Vortag zeigte sich die Wiener Börse am Mittwoch etwas schwächer. Der heimische Leitindex ATX stand am Nachmittag 0,28 Prozent tiefer bei 3.219,21 Punkten. Der marktbreitere ATX Prime büßte 0,28 Prozent bei 1.626,07 Zählern ein. Die wichtigsten europäischen Aktienindizes tendierten mehrheitlich etwas fester.
Der Fokus am Markt liegt heute wohl auf der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed, die allerdings erst nach dem europäischen Börsenschluss bekannt gegeben wird. Mehrheitlich wird hier mit einem kleineren Zinsschritt um 25 Basispunkte gerechnet. Eine solche Anhebung sei zu 85 Prozent eingepreist, schreiben die Analysten der Helaba.
Die jüngsten Verwerfungen an den Finanzmärkten wegen den Schwierigkeiten bei mehreren kleineren US-Banken sowie der Credit Suisse haben zu einer Neuevaluierung geführt. "Wäre die Volatilität an den Finanzmärkten nicht gewesen, hätte die Fed auf der heutigen Sitzung wahrscheinlich eine Zinserhöhung um 50 Bp vorgenommen", schätzen die Marktexperten der UniCredit. Die US-Börsen werden zum Start wenig bewegt erwartet.
Die jüngsten Bankenturbulenzen könnten sich aus Sicht von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane in konjunktureller Hinsicht womöglich als ein zu vernachlässigendes Ereignis herausstellen. "Es gibt vielfältige Möglichkeiten hier, eine ist ein Nicht-Ereignis", sagte Lane am Mittwoch auf der Konferenz "The ECB and its Watchers" in Frankfurt. Der konjunkturelle Ausblick könnte aus seiner Sicht davon womöglich leicht beeinflusst werden.
Am heimischen Markt stehen heute die Aktien von Semperit im Fokus. Die Titel des Unternehmens gaben um 2,9 Prozent nach. Das schlechte Geschäft im mittlerweile aufgegebenen Bereich mit Operations- und Untersuchungshandschuhen (Sempermed) hat dem Wiener Gummi- und Kautschukkonzern im Vorjahr einen Verlust beschert. Das Ergebnis nach Steuern rutschte mit minus 5,6 Mio. Euro in den negativen Bereich, im Vorjahr war noch ein Gewinn von 247,5 Mio. Euro erzielt worden. Der Umsatz fiel um 10,5 Prozent, im fortgeführten Bereich gab es allerdings ein Umsatz- und operatives Ergebnisplus.
Am Abend wird dann der Immobilienkonzern CA Immo seine Bücher öffnen. Wie bereits am Vorabend bekannt wurde, trennt sich das Unternehmen von seiner Vorstandsvorsitzenden Silvia Schmitten-Walgenbach. Der Grund für die Beendigung des Vertrages seien unterschiedliche Ansätze in der Priorisierung der Umsetzung der Unternehmensstrategie. Die Papiere notierten zuletzt deutliche 2,7 Prozent tiefer.
Die Aktien des Branchenkollegen s Immo verzeichneten hingegen ein Plus von 0,9 Prozent. Ein Analyst der Erste Group hatte eine "Accumulate"-Empfehlung und das Kursziel heute bestätigt.
Die deutlichsten Zuwächse im prime market-Segment verzeichnete die Aktien der FACC mit plus 4,3 Prozent.
Die Aktien von voestalpine legten nach Verlusten im Frühhandel knappe 0,1 Prozent zu. Der Technologiekonzern investiert 1,5 Mrd. Euro in eine klimafreundlichere Stahlproduktion. Der Aufsichtsrat gab in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag grünes Licht dafür, wie das Unternehmen bekannt gab. Vor der Pandemie und somit vor der hochfliegenden Inflation war für das Großprojekt rund 1 Mrd. Euro budgetiert worden.
Keine einheitliche Richtung gab es zudem bei den schwergewichteten Banken. Die Anteile von Erste Group legten um 1,2 Prozent zu. Bawag und Raiffeisen Bank International (RBI) büßten hingegen ein bzw. 0,1 Prozent ein.
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