Der Wiener Aktienmarkt hat am Mittwochnachmittag die Gewinne aus dem Frühhandel weiter ausgebaut. Positive Vorgaben kamen aus New York, nachdem am Vorabend der US-Notenbankchef Jerome Powell laut Einschätzung der meisten Marktteilnehmer keine aggressivere Haltung in der Geldpolitik signalisiert hat. Der österreichische Leitindex ATX legte bis rund 14 Uhr um 1,58 Prozent auf 3.441,38 Zähler zu. Der ATX Prime gewann 1,55 Prozent auf 1.728,50 Punkte.

Zwar sei im laufenden Jahr mit einem "signifikanten" Rückgang der Inflationsrate zu rechnen. Es dürfte aber noch bis 2024 dauern, bis diese wieder das von der US-Notenbank Fed anvisierte Ziel von zwei Prozent erreichen werde, so Powell.

"Wichtig ist, dass Powell die Chance hatte, einen Wechsel zu einer aggressiveren Haltung zu signalisieren und sie nicht wahrgenommen hat", sagte Bill Adams, Chefvolkswirt der Comerica Bank in Dallas. Kurzfristig werde die Fed wahrscheinlich noch eine oder vielleicht zwei weitere Zinserhöhungen vornehmen, bevor sie eine Pause einlege.

Am heimischen Markt stehen am Mittwoch nach Zahlen die Aktien der voestalpine im Fokus. Der Linzer Stahlkonzern hat seine Gewinne in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres 2022/23 deutlich ausgebaut. Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich gegenüber den rückwirkend angepassten Vergleichszahlen der Vorjahresperiode um 24 Prozent auf 864 Mio. Euro, wie das Unternehmen in der Früh bekannt gab. Der Umsatz kletterte "in einem insgesamt herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld" um 29 Prozent auf 13,6 Mrd. Euro. Laut einem Kommentar der Erste Group entspräche das Resultat den Erwartungen. Die Titel legten 1,2 Prozent zu.

Zulegen konnten auch die Aktien des Maschinenbauers Andritz (plus 1,1 Prozent auf 56,20 Euro). In einer Studie vom Dienstag haben Analysten der Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung beibehalten und das Kursziel von 63 auf 68 Euro angehoben.

Die bereits am Dienstag gefragten Ölwerte legten auch am Mittwoch deutlich zu. Die Aktien der teilstaatlichen OMV gewannen 3,2 Prozent an Wert, beim Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO) gab es ein Plus von 4,7 Prozent.

Beim Energieversorger Verbund ging es um 2,1 Prozent nach oben. Der Verbund hat eine Absichtserklärung zu einer Kooperation bei grünem Wasserstoff mit der Energiefirma Masdar aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) unterzeichnet.

Die schwergewichteten und am Vortag starken Bankwerte tendierten erneut fest. Die Papiere der Erste Group legten um 1,9 Prozent zu. Bawag-Anteile haben sich unterdessen um 0,6 Prozent verteuert und die Titel der Raiffeisen Bank International (RBI) gewannen 2,4 Prozent.

Deutliche Verluste verzeichneten dagegen die Anteile von Marinomed, die um satte 6,7 Prozent nach unten fielen.

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