Die Wiener Börse hat sich heute, Donnerstag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit knapp behaupteter Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 3.284,57 Punkten errechnet, das ist ein marginales Minus von 1,47 Punkten bzw. 0,04 Prozent.

Europas Leitbörsen bewegten sich ebenfalls kaum vom Fleck. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,16 Prozent, FTSE/London -0,08 und CAC-40/Paris +0,18 Prozent.

Die stockenden Brexit-Verhandlungen sowie das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll der US-Notenbank Fed sorgen für Zurückhaltung. Laut diesem erwägen die US-Notenbanker eine noch straffere Gangart bei den Leitzinserhöhungen. Dies schürte an den US-Märkten Sorgen um rascher steigende US-Leitzinsen.

In Wien rückten vor allem Aussagen von Unternehmenschefs auf der heute gestarteten Gewinn-Messe in den Fokus. So sagte der Lenzing-Chef Stefan Doboczky, dass der Faserhersteller für sein geplantes Großprojekt in Brasilien keine Kapitalerhöhung benötigen wird. Das 1-Mrd.-US-Dollar Megaprojekt werde mit dem Cashflow und dem gemeinsamen brasilianischen Partner gestemmt werden können. Die endgültige Entscheidung darüber werde 2019 fallen. Lenzing-Aktien zogen um 1,83 Prozent auf 83,50 Euro an.

Auch Schoeller-Bleckmann (SBO) gewannen 1,59 Prozent auf 86,50 Euro. Der SBO-Chef Gerald Grohmann zeigte sich optimistisch bezüglich der Entwicklung der Ölpreise. Falls die Weltkonjunktur als Treiber für den Ölverbrauch stark bleibt und Vertrauen in die Nachhaltigkeit des Ölpreises da ist, dann steht die internationale Ölförderbranche vor "einigen sehr guten Jahren", sagte Grohmann. In den letzten Jahren sei zu wenig in die Exploration von Öl und Gas investiert worden, hier seien Nachholinvestitionen nötig.

Bei der Telekom Austria sei indessen der Großteil der Markenwert-Abschreibungen durch die konzernweite Umstellung auf die Marke A1 ist verdaut, sagte Telekom-Austria-Chef Thomas Arnoldner. Von den ursprünglich rund 350 Mio. Euro seien noch 40 Mio. offen. Telekom-Papiere stiegen um 1,20 Prozent auf 6,77 Euro.

Abseits der Gewinn-Messe wurde bekannt, dass die OMV und Shell heute an drei österreichischen Tankstellen ihre ersten 350-kW-Schnellladestationen für Elektroautos in Betrieb genommen haben. Die OMV-Aktien standen zuletzt mit 0,83 Prozent in Minus bei 49,09 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX knapp vor 10.00 Uhr bei 3.301,86 Punkten, das Tagestief lag gegen 14.00 Uhr bei 3.280,60 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,04 Prozent bei 1.653,41 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 18 Titel mit höheren Kursen, 16 mit tieferen und drei unverändert.

Bis dato wurden im prime market 1.334.889 (Vortag: 2.027.257) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 40,820 (57,03) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 262.297 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 9,73 Mio. Euro entspricht.

bel/mik

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