Die Wiener Börse hat am Donnerstagnachmittag weiter nachgegeben. Der ATX verlor bis kurz nach 14.30 Uhr 0,60 Prozent auf 4.365,21 Punkte. Damit fiel der heimische Leitindex wieder klar unter die 21-Tagelinie, nachdem er sich in den vergangenen Wochen entlang der 4.400-Punktemarke behauptet hatte. Für den ATX Prime ging es am Berichtstag um 0,64 Prozent auf 2.194,27 Zähler hinab.

Mitunter noch deutlichere Abschläge gab es im europäischen Umfeld zu sehen. Zur Ernüchterung über die Handelsvereinbarung zwischen China und den USA gesellte sich eine zunehmende Sorge vor einem möglichen Angriff Israels auf den Iran. Aus Sicherheitsgründen reduzieren die mit Israel verbündeten USA ihr Botschaftspersonal im Irak. Anlass der Maßnahme soll US-Medienberichten zufolge die Möglichkeit eines bevorstehenden israelischen Angriffs auf den Iran sein. Befürchtet wird, dass die Führung in Teheran in dem Fall Vergeltungsschläge gegen US-Ziele in der Region anordnen könnte.

Am heimischen Markt zogen DO&CO nach starken Jahreszahlen zeitweise über acht Prozent an, gaben die Gewinne bis zuletzt jedoch gänzlich wieder ab. Analystin Vladimira Urbankova von der Erste Group lobte das Zahlenwerk des Caterers, der ihre optimistischen Erwartungen durch die Bank übertroffen habe. Das Betriebsergebnis (EBIT) der Wiener stieg 2024/25 um 35 Prozent, auch der Umsatz legte um gut ein Viertel zu.

Unter den allgemein schwachen Bankwerten verloren Aktien der Erste Group geringe 0,1 Prozent auf 71,75 Euro. Marlene Eibensteiner von der Deutschen Bank hob ihr Kursziel für die Papiere von 72 auf 84 Euro an und bekräftigte ihre Kaufempfehlung. Die Erste Group sei einer der "top picks" in der europäischen Bankenlandschaft, schrieb die Analystin.

Deutlichere Abschläge von jeweils rund 1,7 Prozent waren bei den Papieren der RBI und der BAWAG zu sehen. Unter den übrigen Schwergewichten verbesserten sich OMV im freundlichen europäischen Sektorumfeld um 1,9 Prozent, während Verbund um 0,6 Prozent nachgaben. Andritz blieben stabil.

SBO-Titel verloren 0,7 Prozent auf 30,45 Euro. Analyst Nicolas Kneip von der Wiener Privatbank sieht den Ölfeldausrüster angesichts der Unsicherheit in der Zollpolitik und dem niedrigen Ölpreis mit zurückhaltenden Kunden konfrontiert. Der Experte nahm seinen fairen Wert für die Aktie von 50,8 auf 47,3 Euro zurück, bestätigte jedoch seine Kaufempfehlung.

Am unteren Ende des prime market notierten die Aktien der UNIQA mit einem Abschlag von gut sechs Prozent. Der Rückgang ist jedoch zum Großteil auf den Dividendenabschlag zurückzuführen.

spa/sto

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