Enttäuschenden Konjunkturdaten zum Trotz hat sich die Wiener Börse am Nachmittag weiterhin im grünen Bereich gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 3.035,37 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 14,5 Punkten bzw. 0,48 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,90 Prozent, FTSE-100/London +0,51 Prozent und CAC-40/Paris +0,82 Prozent.

Die Konsumausgaben in den USA stiegen im Jänner nur um 0,1 Prozent. Ökonomen hatten mit einer stärkeren Erhöhung um 0,3 Prozent gerechnet. Unterdessen ist das privaten Einkommen im Februar leicht gestiegen. Dort steht noch der Chicago-PMI auf dem Programm.

Im Verlauf soll das Parlament in Großbritannien ein drittes Mal über den von der Regierung ausgehandelten Brexit-Vertrag mit der EU abstimmen. Ob das Unterhaus dieses Mal zustimmt, gilt als sehr fraglich.

Trotz der vielen Fragezeichen rund um den Austritt Großbritanniens aus der EU zeigen sich die RCB-Experten für Österreich optimistisch. Sie gehen für heuer von einem Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent aus. Den selben Wert schätzt das Wirtschaftsforschungsinstitut, verweist aber auf Schwäche im ersten Halbjahr: Die Industrie in Österreich befinde sich wegen der Welthandelsflaute "derzeit im Abschwung".

Auf Wochensicht drohen den Aktien der Telekom Austria die größten Kursverluste im ATX. Mit einem Wochenminus rund sechs Prozent folgen sie dem europäischen Branchentrend. Am Freitag gaben sie um 1,06 Prozent ab.

Hingegen dürften OMV (plus 1,48 Prozent) und Schoeller-Bleckmann (plus 2,46 Prozent) am Freitag von einer freundlichen Stimmung im europäischen Sektor der Rohstoff-Konzerne profitiert haben. Dabei gehe dem am Ölmarkt kurz vor dem "Jahreswechsel begonnenen Aufwärtstrend der Preise die Puste aus", schreiben die Commerzbank-Experten.

Fester notierten ebenfalls die Polytec-Aktien mit plus 0,83 Prozent. Weniger Ergebnis und Umsatz spiegeln sich in der geplanten Dividende wieder, die von 45 auf 40 Cent sinken soll. Bis 2024 will das Hörschinger Unternehmen 240 Mio. Euro investieren, hieß es damals.

Auch die Titel der Vienna Insurance Group stiegen um 1,32 Prozent auf 23,02 Euro. Zuvor hatten die Analysten der Erste Group eine Kaufempfehlung für die Papiere des Versicherers ausgesprochen. Allerdings sehen sie derzeit ein Kursziel bei 29,00 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Börsenstart bei 3.037,48 Punkten, das Tagestief lag um etwa 11.25 Uhr bei 3.017,61 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 0,42 Prozent bei 1.529,27 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 20 Titel mit höheren Kursen, 14 mit tieferen und zwei unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 1.075.418 (Vortag: 1.165.365) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 30,194 (31,25) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 179.379 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 5,83 Mio. Euro entspricht.

mad/jum

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