Die Wiener Börse hat am Freitag im Vormittagsverlauf weiter nachgegeben. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 3.344,26 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 30,72 Punkten bzw. 0,91 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,73 Prozent, FTSE/London -0,24 und CAC-40/Paris -0,42 Prozent.

Belastet wurden Europas Börsen weiter von den jüngsten Entwicklungen rund um Italiens Haushaltsdefizit. Die italienischen Regierungsparteien und Wirtschafts- und Finanzminister Giovanni Tria haben sich am Donnerstagabend auf ein Defizitziel für 2019 in Höhe von 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts geeinigt. Die Neuverschuldung ist damit höher als zunächst vom parteilosen Tria vorgesehen.

"Nach ersten Marktreaktionen zu urteilen, scheinen Investoren damit nicht sonderlich zufrieden zu sein", schreiben die Analysten der Commerzbank. Der Mailänder Aktienindex FTSE MIB verlor zeitweise rund drei Prozent. Auch bei italienischen Staatsanleihen kam es zu einem kräftigen Kurssturz.

Stärker unter Druck kamen in Wien die beiden Bankwerte. Raiffeisen Bank International büßten 3,17 Prozent auf 25,02 Euro ein. Erste Group verloren 3,03 Prozent auf 35,80 Euro. Auch an anderen Börsen fanden sich Banken angesichts der Nachrichten aus Italien unter den größten Verlierern.

Gut gesucht waren Lenzing und konnten sich mit einem Plus von 3,20 Prozent auf 91,95 Euro etwas von ihren jüngsten Verlusten erholen. Am Donnerstag hatten die Titel mehr als 14 Prozent verloren, nachdem der Faserhersteller am Vorabend angekündigt hatte, dass er den Ausbau der Lyocellfaser-Kapazitäten im US-Bundesstaat Alabama vorerst auf Eis legt. Am Donnerstagabend hatte Lenzing dann Pläne für eine neue Anlage in Thailand bekannt gegeben.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zur Eröffnung bei 3.376,28 Punkten, das Tagestief lag gegen 10.30 Uhr bei 3.334,09 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,87 Prozent tiefer bei 1.688,29 Punkten. Im prime market zeigten sich acht Titel mit höheren Kursen, 23 mit tieferen und fünf unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 991.353 (Vortag: 972.303) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 34,31 (42,16) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 221.931 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 7,98 Mio. Euro entspricht.

mik/sig

 ISIN  AT0000999982

Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.