Die Wiener Börse hat sich heute, Freitag, zu Mittag bei moderatem Volumen mit freundlicher Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.049,16 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 14,97 Punkten bzw. 0,74 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,06 Prozent, FTSE-100/London -0,10 Prozent und CAC-40/Paris +0,01 Prozent.

Nach schwächerem Beginn konnte sich der ATX bis Mittag ins Plus vorarbeiten. Das europäische Umfeld fand hingegen noch keine klare Richtung. Die Corona-Pandemie bleibt das bestimmende Thema. Vor allem die aktuellen Verschärfungen der Restriktionen in zahlreichen Ländern und ihre wirtschaftlichen Folgen sorgen weiter für Verunsicherung unter den Anlegern.

Dementsprechend finden aktuelle Konjunkturnachrichten Beachtung an den Märkten: Die deutsche Wirtschaft ist nach dem coronabedingten Absturz im Frühjahr auf Erholungskurs. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal kräftig um 8,2 Prozent. Die BIP-Daten aus Frankreich und Spanien bestätigten die Erwartungen. In beiden Ländern fiel die Erholung sogar stärker aus als von Analysten erwartet worden war.

Unter den Einzelwerten in Wien rückten Palfinger nach Zahlenvorlage in den Fokus. Der Salzburger Kranhersteller hat die Coronakrise zu spüren bekommen. Auch wenn sich die Konjunktur im dritten Quartal wieder erholte, konnte das Unternehmen den massiven Einbruch vom ersten Halbjahr nicht wettmachen. In den ersten drei Quartalen 2020 verringerte sich der Konzernumsatz deutlich um 15 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro. Der Gewinn halbierte sich in diesem Zeitraum von 63,6 auf 31,8 Mio. Euro. Die Aktien büßten zu Mittag 3,22 Prozent ein.

Zu den größeren Gewinnern zählten hingegen die Titel von Schoeller-Bleckmann, die in einem freundlichen europäischen Öl-Sektor 2,75 Prozent zulegen konnten. Aktien der OMV zeigten sich mit plus 0,88 Prozent freundlich. Nach dem starken Einbruch am Vortag haben sich die Ölpreise am Freitagvormittag zunächst stabilisiert.

Unter den weiteren Indexschwergewichten zogen Wienerberger um 2,14 Prozent an und Verbund konnten 1,52 Prozent gewinnen. Erste Group verbesserten sich um 1,25 Prozent.

Strabag-Aktien lagen zu Mittag gut ein Prozent tiefer. Der Baukonzern modernisiert in Ungarn gemeinsam mit Partnern eine 55 Kilometer lange Bahnstrecke. Am Konsortium, das von NIF, der Infrastrukturgesellschaft Ungarns, den 132-Mio.-Euro-Auftrag bekommen hat, hält die Strabag 45,34 Prozent.

Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,64 Prozent höher bei 1.046,32 Punkten. Im prime market zeigten sich 18 Titel mit höheren Kursen, 14 mit tieferen und drei unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 1.608.453 Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 31,881 Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher BAWAG mit 137.052 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 4,25 Mio. Euro entspricht.

ger/sto

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