Während die europäischen Leitbörsen am Freitag im Mittagshandel weiterhin hohe Indexverluste auswiesen, gelang es dem Leitindex der Wiener Börse, sein Minus deutlich einzugrenzen. Dafür waren die Aktien von Andritz mitverantwortlich, die nach der Zahlenvorlage des Analgenbauers stark gesucht waren.

Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.942,44 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 18,76 Punkten bzw. 0,63 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -2,46 Prozent, FTSE-100/London -1,90 und CAC-40/Paris -2,59 Prozent. Am Vormittag hatte der ATX noch mehr als 1 Prozent in der Verlustzone gelegen.

Die Einzelhändler der Eurozone haben ihre Umsätze im Juni kräftig gesteigert. Zum Vormonat erhöhten sie sich um 1,1 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem wesentlich schwächeren Anstieg um lediglich 0,3 Prozent gerechnet. Im Juni lagen die Erzeugerpreise unterdessen 0,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das ist der schwächste Zuwachs seit November 2016. Analysten hatten im Mittel eine Rate von 0,8 Prozent erwartet.

Weiterhin bestimmendes Thema blieb aber die Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump hat für heute Abend außerdem eine Erklärung zu den Handelsbeziehungen mit der EU angekündigt. In Wien sorgten hingegen Zahlenvorlagen für starke Impulse.

Ins Auge stachen dabei die Aktien von Andritz. Sie verteuerten sich zu Mittag um satte 8,67 Prozent auf 34,60 Euro. Wie der Anlagenbauer in der Früh mitteilte, ist sein Gewinn im ersten Halbjahr zwar zur Vorjahresperiode um 23 Prozent auf 77,5 Millionen Euro gesunken. Beim Umsatz und den Auftragseingängen konnte der Konzern allerdings Zugewinne verbuchen und seinen Ausblick auf das Gesamtjahr bestätigen.

Auch die Papiere von AT&S stiegen mittlerweile in die Gewinnzone auf. Der Leiterplattenhersteller hat ebenfalls Ergebnisse vorgelegt und zunächst noch Kursverluste hinnehmen müssen, bevor seine Titel zuletzt um 1,32 Prozent auf 14,54 Euro anzogen.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.962,75 Punkten, das Tagestief lag bereits wenig später bei 2.911,00 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,64 Prozent tiefer bei 1.489,64 Punkten. Im prime market zeigten sich zehn Titel mit höheren Kursen, 28 mit tieferen und einer unverändert.

Bis dato wurden im prime market 1.878.175 (Vortag: 811.373) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 47,76 (22,08) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Andritz mit 310.737 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 10,54 Mio. Euro entspricht.

rai/sto

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