Die Anleger an der Wiener Börse haben sich am Montag zu Mittag optimistisch gezeigt. Positive Impulse kamen aus Fernost, wo die wichtigsten Börsen in Japan, China und Hongkong deutlich zulegten. Kursgewinne bei den schwergewichtigen Bankwerten lieferten dem heimischen Leitindex kräftig Auftrieb.

Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.895,05 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 43,98 Punkten bzw. 1,54 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,61 Prozent, FTSE-100/London +0,89 Prozent und CAC-40/Paris +0,52 Prozent.

Heimische Konjunkturdaten dürften kaum bewegt haben. Die Inflation in Österreich dämpfte sich im Juli weiter ein und lag bei 1,4 Prozent, nach 1,6 Prozent im Juni. Hauptverantwortlich für den Rückgang waren Flugtickets, die sich im Jahresvergleich um fast 10 Prozent verbilligten, teilte die Statistik Austria mit. Preistreiber blieben Mieten. Die Expertin der Erste Group Margarita Grushanina rechnet für das Gesamtjahr 2019 mit einer Teuerungrate von 1,7 Prozent. Für 2020 sieht sie einen leichten Anstieg auf 1,8 Prozent.

Die im Verlauf der Woche anstehenden vorläufigen Einkaufsmanagerindizes in Deutschland, Frankreich und der Eurzone werden, laut dem Helaba-Experten Ralf Umlauf, um die Vormonatsniveaus schwanken. Dass sich die Stimmung derzeit und unter dem Eindruck schwacher Aktienmärkte aufhelle, sei wenig wahrscheinlich, konstatiert Umlauf.

Zum Wochenstart konnten die zuletzt unter Druck geratenen Aktien von voestalpine Gewinne verbuchen. Die Stahl-Titel zogen um satte 4,21 Prozent höher.

An die Spitze des ATX stiegen die Papiere des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann um 5,49 Prozent. Auch die Werte des Öl- und Gaskonzerns OMV legten um 1,58 Prozent zu.

Schwer wiegten die Kursaufschläge der Finanz-Tiel. Die Aktienkurse in der Branche hatten in den vergangenen Wochen unter dem starken Renditeverfall an den Bondmärkten gelitten. Die niedrigen Kapitalmarktzinsen erschweren den Geldhäusern das Geschäft mit festverzinsten Wertpapieren. Zudem dürfte die schwache Konjunktur als ein wesentlicher Auslöser der Anleihekäufe die Kreditvergabe an Unternehmen und Verbraucher drosseln. Derzeit stabilisieren sich die Aktienkurse: Raiffeisen stiegen um 2,87 Prozent, Erste Group um 0,53 Prozent und BAWAG um 1,26 Prozent.

Hingegen kamen Do & Co (minus 0,37 Prozent) von ihren kräftigen Kursgewinnen vom Freitag etwas zurück. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank bestätigten sowohl Kursziel bei 100 Euro als auch die Kaufempfehlung "Buy" für die Aktien des Caterers. Sie sehen im kürzlich vorgelegten Erstquartalsbericht ein starkes Ergebnis.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.901,06 Punkten, das Tagestief lag gegen 10.16 Uhr bei 2.857,02 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 1,45 Prozent höher bei 1.465,16 Punkten. Im prime market zeigten sich 30 Titel mit höheren Kursen, sechs mit tieferen und drei unverändert.

Bis dato wurden im prime market 1.228.433 (Vortag: 3.086.620) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 29,50 (74,72) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher voestalpine mit 252.087 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 5,02 Mio. Euro entspricht.

mad/sto

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