Die Wiener Börse hat sich am Freitag zu Mittag mit klaren Kursgewinnen gezeigt. Der heimische Leitindex ATX legte bis 12.00 Uhr um 1,36 Prozent auf 2.918,55 Einheiten zu. Der breiter gefasste ATX Prime kletterte um 1,07 Prozent auf 1.476,48 Zähler. Der Wiener Markt war nach zwei Tagen mit Kursverlusten zunächst erneut schwächer gestartet, hatte dann aber rasch ins Plus gedreht. Investoren dürften die tieferen Niveaus wieder zum Einstieg nutzen.

Trotzdem haben weiterhin haben Inflationssorgen, Zinsängste und Rezessionsbefürchtungen die Märkte fest im Griff. In der Eurozone ist die Inflationsrate erneut auf einen Rekordstand gestiegen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Juni um 8,6 Prozent im Jahresvergleich, wie das Statistikamt Eurostat nach einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einer Rate von 8,5 Prozent gerechnet. Im Vormonat war der Preisanstieg noch bei 8,1 Prozent gelegen.

"Während die Inflationszahlen auf die Notwendigkeit einer geldpolitischen Wende hindeuten, nehmen marktseitig die Konjunktursorgen zu", hieß es von der Helaba. Vor diesem Hintergrund steht am Nachmittag in den USA der ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes im Mittelpunkt.

In Wien legten Zumtobel Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vor. Der Leuchtenhersteller ist trotz stark gestiegener Rohstoffpreise, Lieferkettenprobleme und Ukraine-Krieg beim Umsatz sowie beim Gewinn weiter gewachsen. Der Geschäftserfolg soll auch den Aktionären in Form einer höheren Dividende zugute kommen. Die Aktien zogen um 0,4 Prozent an.

Auch der Baustoffkonzern Wienerberger hat im ganzen ersten Halbjahr eine "außergewöhnlich starke Performance" verzeichnet. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives EBIDTA) ist im Vergleich zur Vorjahresperiode um 74 Prozent auf 530 Mio. Euro gestiegen.

Entsprechend der positiven Aussichten auch für das zweite Halbjahr erhöht das Unternehmen den Ausblick für 2022, die operative EBITDA-Guidance, von bisher 750 bis 770 Mio. Euro auf circa 900 Mio. Euro. Die Papiere des Baustoffkonzerns reagierten mit einem kräftigen Aufschlag von 2,9 Prozent.

Stark gesucht waren im Branchenvergleich die Versorger. EVN kletterten um 2,5 Prozent. Verbund zogen um 4,2 Prozent an. Die Aktienexperten der Erste Group haben das Kursziel für die Titel von 81,3 Euro auf 97,0 Euro erhöht und die Anlageempfehlung "Hold" bestätigt.

Auch Bankaktien zeigten sich klar fester. Raiffeisen Bank International legten um 2,4 Prozent zu, BAWAG verbuchten einen Gewinn von 1,4 Prozent und Erste Group von 0,8 Prozent. Bauwerte gerieten etwas unter Abgabedruck. Porr büßten bisher 1,1 Prozent ein, bei der Strabag ging es um 5,9 Prozent nach unten. Ölwerte standen ebenfalls am unteren Ende des Kurszettels. Schoeller-Bleckmann fielen um 2,4 Prozent, OMV gaben um 0,4 Prozent nach.

kat/mik

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