Die Wiener Börse steckt am Dienstagmittag tief in den roten Zahlen. Der heimische Leitindex ATX gab um 0,93 Prozent nach und fiel auf 4.602,87 Punkte. Damit setzt sich der Abwärtstrend vom Vormittag fort – und zieht gleich mit dem europäischen Börsenumfeld.

Angespanntes Warten auf US-Notenbank

Die internationale Finanzwelt hält derzeit den Atem an. Alles dreht sich um die erwartete Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Nach jüngsten Signalen eines schwächelnden US-Arbeitsmarktes rechnen Experten mit einer Zinssenkung um mindestens 0,25 Prozentpunkte.

Doch was kommt danach? Die Hoffnung auf weitere Lockerungen der Geldpolitik ist groß. Diese Ungewissheit lässt die Anleger zurückhaltend agieren. Die Spannung ist förmlich spürbar.

Bankenwerte bremsen den ATX aus

Besonders die bankenschweren Gewichte zogen den heimischen Leitindex nach unten. Die Raiffeisen Bank International verlor spürbare 2,1 Prozent. Auch die Erste Group musste mit einem Minus von 1,7 Prozent kämpfen.

Immerhin zeigte sich die BAWAG mit einem vergleichsweise moderaten Rückgang von 0,6 Prozent etwas resistenter. Doch insgesamt drückten die Finanzwerte deutlich auf die Stimmung.

Erste Group korrigiert Kursziele

Während die große Unternehmensnachrichtenlage dünn blieb, sorgten Analysten der Erste Group für Bewegung. Sie kürzten das Kursziel für AT&S von 24,30 auf 22,50 Euro. Die Empfehlung "Accumulate" blieb jedoch bestehen – und die Aktie gewann trotzdem 1,5 Prozent.

Weitere Anpassungen betrafen:
- SBO: Kursziel von 50,50 auf 38,30 Euro gesenkt, aber "Buy"-Empfehlung bestätigt
- Telekom Austria: Einstufung von "Accumulate" auf "Hold" reduziert, aber Kursziel von 9,40 auf 10,30 Euro angehoben
- EuroTeleSites: "Accumulate"-Einstufung und Kursziel von 5,90 Euro bestätigt

Das dürfte die Anleger verunsichern: Widersprüchliche Signale bei gleichzeitigem Börsentief. Die Frage bleibt, ob die erwarteten US-Zinssenkungen morgen für eine Trendwende sorgen können.