Wiener Börse im Abwärtstrend: ATX verliert trotz guter Wochenbilanz

Am Freitagnachmittag zeigte die Wiener Börse Schwächezeichen. Der heimische Leitindex ATX verlor 0,42 Prozent und fiel auf 4.625 Punkte. Trotz der Tagesverluste bleibt die Wochenbilanz mit einem Plus von 0,6 Prozent jedoch positiv.
Geopolitische Spannungen belasten die Märkte
Was drückte die Stimmung? Vor allem die zunehmenden Spannungen zwischen der NATO und Russland sorgten für Verunsicherung unter Anlegern. Der Vorfall mit russischen Drohnen im polnischen Luftraum und das beginnende Großmanöver von Belarus und Russland trugen zur vorsichtigen Haltung bei.
Auch die europäischen Börsen tendierten überwiegend tiefer. Selbst neue Rekorde an der Wall Street konnten den Abwärtstrend nicht stoppen. Zum Wochenausklang deutete sich auch bei den US-Futures eine Verschnaufpause an.
Verbund-Aktien auf Tiefstständen
Besonders unter Druck standen die Verbund-Aktien. Mit einem Minus von 1,7 Prozent fielen sie auf ein neuerliches Mehrjahrestief und belasteten den ATX deutlich.
Weitere Schwergewichte zeigten ebenfalls Schwäche:
- Andritz: -0,2 bis -1,2 Prozent
- OMV: im negativen Bereich
- BAWAG: mit Verlusten
- Erste Group: bis zu 1,2 Prozent im Minus
Lichtblicke am Immobilienmarkt
Doch gab es auch Gewinner? Ja – insbesondere Immobilienwerte waren gefragt. CPI Europe und CA Immo legten bis zu 1,2 Prozent zu. Auch die Versicherer VIG und UNIQA zeigten sich mit Gewinnen bis zu 0,6 Prozent robust.
Am Nachmittag standen noch wichtige US-Konjunkturdaten an. Das Michigan Sentiment sollte weitere Hinweise auf die Stimmung der US-Konsumenten liefern. Für heimische Unternehmen blieb die Nachrichtenlage ruhig.
Die Frage bleibt: Handelt es sich nur um eine kurzfristige Korrektur oder beginnt hier eine nachhaltigere Trendwende? Die weitere Entwicklung der geopolitischen Spannungen dürfte dabei eine entscheidende Rolle spielen.