Die Wiener Börse ist am Freitag im Frühhandel dem schwachen Börsenumfeld gefolgt. Nach negativen Vorgaben aus Asien und den USA präsentierten sich auch Europas Leitbörsen einheitlich in der Verlustzone. So wurde der ATX gegen 9.45 Uhr mit 3.305,67 Punkten nach 3.318,04 Einheiten am Donnerstag errechnet, das ist ein Minus von 12,37 Punkten bzw. 0,37 Prozent. Damit winkt dem heimischen Leitindex ein Monatsminus von über drei Prozent.

Die internationalen Handelskonflikte sowie die Währungskrisen in den Schwellenländern setzten die Märkte unter Druck. Vor diesem Hintergrund konnten heimische Konjunkturdaten kaum stützen. Wie bereits im Juni prognostiziert, soll das heimische Bruttoinlandsprodukt um 3,1 Prozent zulegen. Das Wachstum ist damit um einen Prozentpunkt höher als in der Eurozone und Deutschland. "Das ist eine sehr beachtliche Entwicklung", sagte OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny vor Journalisten in Alpbach. "Neben den Exporten ist die lebhafte Inlandsnachfrage eine tragende Säule im aktuellen Konjunkturzyklus", so Nowotny.

Im Verlauf stehen Werte aus der Eurozone im Fokus. Mit besonderer Spannung werde die Entwicklung der EWU-Kernrate erwartet, denn sie gibt einen wichtigen Hinweis auf den mittelfristigen Preistrend abseits der schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise, schreibt Ralf Umlauf von der Helaba-Bank.

Die Berichtsaison setzt sich mit Ergebnissen von Strabag fort. Dank eines gutes zweiten Quartals senkte der heimische Baukonzern seinen Nettoverlust im ersten Halbjahr von 52,8 auf 0,6 Mio. Euro. Der Umsatz legte bis Juni um fast ein Achtel zu, der Auftragsstand kletterte um 15 Prozent und damit auf einen neuen Rekordwert. Die Aktien starteten mit plus 0,59 Prozent auf 34,20 Euro in den Handel.

Hingegen gaben die Buwog-Titel um 0,20 Prozent auf 29,54 Euro ab. Der Wohnimmobilien-Konzern, an dem die deutsche Vonovia über 90 Prozent der Anteile hält, schloss das Geschäftsjahr 2017/18 sehr erfolgreich ab. Gemessen am Recurring FFO blickt die Buwog auf das erfolgreichste Jahr ihrer Geschichte zurück.

Wie zuvor conwert soll auch Buwog rasch in der Vonovia aufgehen. In der ordentlichen Buwog-Aktionärsversammlung am 2. Oktober soll der Gesellschafterausschluss (Sqeeze-Out) gegen eine angemessene Barabfindung beschlossen werden.

Außerdem stiegen die Anteilsscheine von s Immo um 0,68 Prozent. Am Donnerstag hatte der Immobilien-Konzern Halbjahresergebnisse vorgelegt. Die Ergebnisse haben sich nach den bis 2017 erfolgten Immobilien-Verkäufen abgeschwächt.

Der ATX Prime notierte bei 1.668,18 Zählern und damit um 0,34 Prozent oder 5,71 Punkte tiefer. Im prime market zeigten sich zehn Titel mit höheren Kursen, 20 mit tieferen und fünf unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 285.534 (Vortag: 272.207) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 7,17 (6,57) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.

mad/mik

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