Die Wiener Börse ist am Freitag im Frühhandel in die Verlustzone gerutscht. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.893,02 Punkten nach 2.920,88 Einheiten am Donnerstag errechnet, das ist ein Minus von 27,86 Punkten bzw. 0,95 Prozent. Damit droht dem Leitindex ein Monatsminus von mehr als zehn Prozent. Im April hatte er noch zulegen können.

Für Belastung sorgt weiterhin der Handelsstreit zwischen den zwei größten Volkswirtschaften der Welt. China will Zölle auf US-Waren im Wert von 60 Milliarden US-Dollar anheben. Zudem will die USA wegen illegaler Migration durch das Nachbarland Mexiko in die USA Strafzölle gegen den Nachbarn verhängen.

Der fehlende Dialog schlägt sich inzwischen in der Konjunktur nieder. So schrumpfte Chinas Industrie im Mai stärker als erwartet und heizt damit Befürchtungen über eine heraufziehende weltweite Rezession an. Der offizielle Einkaufsmanagerindex Industrie sank im Mai auf 49,4 Punkte von 50,1 Punkten im April.

Noch am Vormittag werden Verbraucherpreise in Italien und Deutschland veröffentlicht. Ulrich Wortberg von der Helaba-Bank erwartet für beide Länder Rückgänge, denn der saisonale Aufschlag, der wegen Ostern im Vormonat stattgefunden hat, fällt im Mai wieder weg.

Am Nachmittag schwenkt der Blick in die USA. Dort könnten die anstehenden Konsumzahlen (PCE) Einfluss auf die Zinserwartung nehmen.

Bei den Einzelwerten zogen die Aktien von Semperit mit plus 2,98 Prozent an die Spitze des ATX Prime. Zwar fielen die s Immo um 1,45 Prozent, trotzdem tendieren sie derzeit mit dem größten Kursaufschlag unter den ATX-Werten im Mai.

Heimische Bankwerte folgten dem schwachen europäischen Branchentrend. Die Schwergewichte Erste Group (minus 0,53 Prozent), Raiffeisen (minus 2,00 Prozent) und BAWAG (minus 0,58 Prozent) mussten Federn lassen.

Der ATX Prime notierte bei 1.466,53 Zählern und damit um 0,88 Prozent oder 13 Punkte tiefer. Im prime market zeigten sich sieben Titel mit höheren Kursen, 26 mit tieferen und drei unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 478.818 (Vortag: 284.330) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 12,25 (9,15) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.

mad/hin

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