Die Wiener Börse hat sich am Mittwochvormittag behauptet gezeigt. Der ATX notierte gegen 10 Uhr mit einem kleinen Plus von 0,20 Prozent bei 3.748,71 Punkten. Der ATX-Prime hielt mit einem Aufschlag von 0,16 Prozent bei 1.889,97 Zählern. Auch andere Börsen in Europa lagen in der Früh teilweise knapp im Plus.

Positive Nachrichten kamen in der Früh aus China. Die Exporte des Landes sind im September um 28,1 Prozent zum Vormonat und damit stärker als erwartet gestiegen. Gebremst wurde die Börsenstimmung aber weiter von den Ängsten vor Inflation und einem damit drohenden Ende der lockeren Geldpolitik der Notenbanken.

Die am Mittwoch gemeldeten Inflationsdaten aus Deutschland haben die Inflationsängste weiter untermauert. Teure Energie hat die deutsche Inflationsrate im September auf 4,1 Prozent und damit erstmals seit fast 28 Jahren über die Vier-Prozent-Marke getrieben.

"Marktteilnehmer zweifeln daran, dass der Teuerungsschub nur temporärer Natur ist und von den Notenbanken nicht zu berücksichtigen ist", schreiben die Helaba-Analysten. Mit Spannung erwartet werden vor diesem Hintergrund auch die um 14.30 Uhr anstehenden US-Verbraucherpreisdaten und die nach Börsenschluss angesetzte Veröffentlichung der jüngsten Sitzungsprotokolle der US-Notenbank.

Unter den Einzelwerten waren am Vormittag Semperit-Aktien stark gesucht und fanden sich mit einem Plus von 3,49 Prozent an der Spitze im prime market. Gute Nachfrage gab es auch in Lenzing (plus 1,96 Prozent), Verbund (plus 1,74 Prozent) sowie voestalpine (plus 1,38 Prozent). Die größten Verlierer waren Addiko (minus 1,81 Prozent) und AMAG (minus 1,58 Prozent).

Aktien des Flughafen Wien notierten mit einem kleinen Minus von 0,34 Prozent und reagierten damit nicht merklich auf die in der Früh gemeldeten Passagierzahlen. Die Passagierzahl der Flughafen-Wien-Gruppe war im September mit 2,0 Mio. Reisenden zwar doppelt so hoch wie im Vorjahresmonat, lag aber immer noch 47 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019.

Für Bewegung könnte im Wochenverlauf jetzt auch die in den USA anlaufende Berichtssaison sorgen. Am Mittwoch macht die US-Bank JP Morgan den Auftakt und legt Quartalsergebnisse vor. Börsianer rechneten zwar weiter mit einer positiven Gewinndynamik, diese könnte mittlerweile aber etwas nachgelassen haben.

mik/ste

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