Die Wiener Börse hat am Donnerstag im Frühhandel ihre Vortagesgewinne ausgebaut. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 3.014,15 Punkten nach 3.010,30 Einheiten am Mittwoch errechnet, das ist ein Plus von 3,85 Punkten bzw. 0,13 Prozent. Die europäischen Börsen zeigten sich ebenfalls freundlich. Seitens der USA bleiben Impulse aus, da an der Wall Street feiertagsbedingt kein Handel stattfindet.

Einmal mehr dürften Hoffnungen auf eine Entspannung im internationalen Handelskonflikt die Aktienmärkte unterstützen. Die USA und China bereiten die Wiederaufnahme von Handelsgesprächen zur Lösung ihres Zollstreits vor. Sie würden in der kommenden Woche fortgesetzt, sagte der Wirtschaftsberater der US-Regierung, Larry Kudlow, am Mittwoch während einer Presseunterrichtung.

Zudem schieben Zinsfantasien die Märkte weiter an. In den USA hatte Präsident Donald Trump zwei Kandidaten für verfügbare Positionen in der US-Notenbank vorgestellt. Judy Shelton und Christopher Waller gelten als Befürworter einer lockeren Geldpolitik. Auch die Nominierung von IWF-Chefin Christine Lagarde als Nachfolgerin Mario Draghis an der EZB-Spitze hatte am Mittwoch für Auftrieb gesorgt. Am Markt wird mit ihr eine Fortsetzung der ultralockeren Geldpolitik erwartet.

Fundamentale Impulse sind keine in Sicht. Die Vorgaben für die Einzelhandelsumsätze aus der Eurozone für Mai sind zwar positiv, dürften aber kaum für Bewegung sorgen.

In der Immobilien-Branche fanden Analystenkommentare Beachtung. Die Baader Bank hob das Kursziel für CA Immo von 33,00 auf 34,00 Euro. "CA Immo wird nicht nur durch seine Entwicklungs-Pipeline im Wachstumsmodus bleiben. Wir denken, die relativ neu geschaffene Managementposition des CIO unterstreicht, dass CA Immos neuer Kerneigner will, dass das Unternehmen stärker durch Zukäufe wächst", schreibt Christine Reitsamer. Die Immo-Aktien fielen um 0,75 Prozent auf 33,10 Euro.

Daneben senkte Baader das Kursziel für UBM leicht von 48,00 auf 47,00 Euro. "Aus unserer Sicht sind die positiven Trends, die UBMs Geschäftsmodell unterstützen, ungeachtet des zu erwartenden makroökonomischen Abschwungs intakt", so Reitsamer. Die UBM-Aktien fielen 0,78 Prozent auf 38,30 Euro. Für Immofinanz hoben die Baader-Analysten das Kursziel von 22,00 auf 25,00 Euro sowie das Votum von "Hold" auf "Buy". Die Papiere zogen um 0,55 Prozent auf 23,80 Euro an.

Unterdessen hob Berenberg für die Aktien von Zumtobel das Kursziel von 6,00 auf 6,50 Euro, ließ das Votum "Sell" aber unangetastet. Die Zahlen für das Schlussquartal seien besser als erwartet ausgefallen. Auch der Ausblick habe sich verbessert, schreibt die Berenberg-Analystin Charlotte Friedrichs. Die Zumtobel-Titel legten um 2,39 Prozent auf 7,28 Euro zu.

Strabag standen mit minus 0,62 Prozent zwar auf der Verliererseite, allerdings hatten die Baukonzernaktien am Vortag mehr als vier Prozent zugelegt. Anleger dürften Kasse gemacht haben.

Der ATX Prime notierte bei 1.525,69 Zählern und damit um 0,15 Prozent oder 2,23 Punkte höher. Im prime market zeigten sich 23 Titel mit höheren Kursen, zehn mit tieferen und vier unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 307.264 (Vortag: 283.756) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 8,99 (7,37) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.

mad/hin

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