Nach der deutlichen Erholung am Vortag ist die Wiener Börse am Mittwoch wieder schwächer in den Handel gestartet. Der heimische Leitindex ATX gab bis 10.10 Uhr um 0,33 Prozent auf 3.217,59 Punkte nach. Der marktbreitere ATX Prime büßte 0,30 Prozent bei 1.625,62 Zählern ein. Die wichtigsten europäischen Aktienindizes tendierten mehrheitlich wenig bewegt.

Der Fokus am Markt liegt heute wohl auf der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed, die allerdings erst nach dem europäischen Börsenschluss bekannt gegeben wird. Mehrheitlich wird hier mit einem kleineren Zinsschritt um 25 Basispunkte gerechnet. Eine solche geringer Anhebung sei zu 85 Prozent eingepreist, schreiben die Analysten der Helaba.

Die jüngsten Verwerfungen an den Finanzmärkten wegen den Schwierigkeiten bei mehreren kleineren US-Banken sowie der Credit Suisse haben zu einer Neuevaluierung geführt. "Wäre die Volatilität an den Finanzmärkten nicht gewesen, hätte die Fed auf der heutigen Sitzung wahrscheinlich eine Zinserhöhung um 50 Bp vorgenommen", schätzen die Marktexperten der UniCredit.

Negativ überraschte in der Früh auch die Februar-Inflation in Großbritannien. Die Jahresrate lag mit 10,4 Prozent über dem Jännerwert von 10,1 Prozent.

Am heimischen Markt stehen heute die Aktien von Semperit im Fokus. Die Titel des Unternehmens gaben um 1,2 Prozent nach. Das schlechte Geschäft im mittlerweile aufgegebenen Bereich mit Operations- und Untersuchungshandschuhen (Sempermed) hat dem Wiener Gummi- und Kautschukkonzern im Vorjahr einen Verlust beschert. Das Ergebnis nach Steuern rutschte mit minus 5,6 Mio. Euro in den negativen Bereich, im Vorjahr war noch ein Gewinn von 247,5 Mio. Euro erzielt worden. Der Umsatz fiel um 10,5 Prozent, im fortgeführten Bereich gab es allerdings ein Umsatz- und operatives Ergebnisplus.

Am Abend wird dann der Immobilienkonzern CA Immo seine Bücher öffnen. Wie bereits am Vorabend bekannt wurde, trennt sich das Unternehmen von seiner Vorstandsvorsitzenden Silvia Schmitten-Walgenbach. Der Grund für die Beendigung des Vertrages seien unterschiedliche Ansätze in der Priorisierung der Umsetzung der Unternehmensstrategie. Die Papiere notierten im Frühhandel deutliche 2,5 Prozent tiefer.

Die Aktien des Branchenkollegen s Immo verzeichneten hingegen ein Plus von 1,1 Prozent. Ein Analyst der Erste Group hatte eine "Accumulate"-Empfehlung und das Kursziel heute bestätigt.

Die Aktien von voestalpine gaben um 1,5 Prozent nach. Der Technologiekonzern investiert 1,5 Mrd. Euro in eine klimafreundlichere Stahlproduktion. Der Aufsichtsrat gab in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag grünes Licht dafür, wie das Unternehmen bekanntgab. Vor der Pandemie und somit vor der hochfliegenden Inflation war für das Großprojekt rund 1 Mrd. Euro budgetiert worden.

Keine einheitliche Richtung gab es zudem bei den schwergewichteten Banken. Die Anteile von Erste Group und Raiffeisen Bank International (RBI) legten um 0,2 bzw. ein Prozent zu. Bawag büßten hingegen 0,2 Prozent ein.

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