Die Wiener Börse hat am Montagnachmittag weiter klare Kursverluste verzeichnet. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 3.254,05 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 32,69 Punkten bzw. 0,99 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,28 Prozent, FTSE/London -1,53 Prozent und CAC-40/Paris -0,82 Prozent.

Nachdem er im Eröffnungshandel kurzzeitig sogar leicht zugelegt hatte, rutschte der heimische Leitindex im Laufe des Vormittags immer tiefer in die Verlustzone und blieb am Nachmittag klar im roten Bereich.

Das europäische Börsenumfeld zeigte sich ebenfalls klar schwächer. "Neue Androhungen über weiterreichende Handelsschranken von US-Präsident Trump schüren neue Unruhe an den Börsen", kommentierte der Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets.

Bei den Einzelwerten in Wien stiegen die Aktien der Andritz an der ATX-Spitze um 3,74 Prozent auf 44,42 Euro. Der steirische Maschinenbaukonzern hat die Übernahme des US-Unternehmen Xerium Technologies aus North Carolina angekündigt. Andritz wird Xerium für 13,50 US-Dollar (11,59 Euro) je Aktie in Cash erwerben, das Gesamttransaktionsvolumen beträgt rund 833 Mio. Dollar.

Als zweitstärkster Wert im prime market legten die Titel der Porr 1,58 Prozent auf 32,20 Euro zu und knüpften damit an ihre deutlichen Kursgewinne vom Freitag an. Am Freitag hatten sie bereits sechs Prozent zugelegt. Die Baufirma wird ab dem morgigen Dienstag das Immobilienunternehmen Buwog im ATX ersetzen. Dieses wird von seinem Mutterkonzern Vonovia von der Börse genommen.

Die Erste Group will unterdessen ihren Anteil an der rumänischen Banca Comerciala Romana (BCR) um weitere 6,29 Prozent auf 99,88 Prozent vergrößern. Der Kostenpunkt der Transaktion sind rund 140 Mio. Euro. Eine entsprechende Grundsatzvereinbarung zur Übernahme des Aktienpakets des Investmentfonds SIF Oltenia wurde bereits abgeschlossen.

Die Erste-Group-Aktien zeigten sich um 0,51 Prozent schwächer und standen damit bei 34,98 Euro. Damit hielten sie sich besser als die Titel der Branchenkollegen Raiffeisen (minus 1,83 Prozent auf 26,87 Euro) und BAWAG (minus 1,21 Prozent auf 39,04 Euro), die jeweils deutlicher als der Gesamtmarkt nachgaben.

Unter den weiteren ATX-Schwergewichten zeigten sich vor allem voestalpine (minus 2,81 Prozent auf 41,14 Euro) und OMV (minus 1,87 Prozent auf 48,31 Euro) schwach.

Unterdessen fielen die Anteilsscheine der Immofinanz um 0,59 Prozent auf 20,38 Euro. Die Mitte Juni angekündigte Zusammenlegung von Immofinanz-Aktien im Verhältnis 10:1 ist seit heute wirksam.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX um 9.03 Uhr bei 3.298,06 Punkten, das Tagestief lag um 12.28 Uhr bei 3.246,38 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,93 Prozent bei 1.646,32 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market acht Titel mit höheren Kursen, 28 mit tieferen und zwei unverändert.

Bis dato wurden im prime market 1.931.125 (Vortag: 1.492.917) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 54,732 (42,20) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Andritz mit 182.642 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 8,06 Mio. Euro entspricht.