Der Wiener Aktienmarkt beendet den Oktober mit einem kräftigen Schlussspurt. Heute Mittag kletterte der ATX um 0,76 Prozent auf 4.784 Punkte - das höchste Niveau seit Ende August. Damit steht dem Leitindex eine monatliche Performance von rund drei Prozent bevor. Doch was treibt die österreichischen Werte in die Höhe?

Erste Group schießt sich auf Rekordhoch ab

Die Antwort liegt bei den Quartalszahlen: Die Erste Group, größter Wert im ATX, legte mit ihren Neunmonatszahlen einen Überraschungscoup hin. Die Bank übertraf nicht nur die Erwartungen der Analysten, sondern hob auch ihre Prognose für das kommende Jahr an.

Das Ergebnis? Die Aktie schoss um mehr als 3,5 Prozent in die Höhe und markierte ein neues Allzeithoch. UBS-Analysten bestätigten in ihrer ersten Reaktion "solide Kernergebnisse und eine starke Kapitalquote". Ein beeindruckender Auftritt, der die gesamte Börse mitzieht.

Bankensektor zeigt sich robust

Während die Erste Group die Führung übernahm, zogen andere Finanzwerte nach. Die BAWAG-Aktie legte zwei Prozent zu, und die RBI-Papiere behaupteten ihre starken Vortagesgewinne. Der Bankensektor scheint derzeit die Zugpferde der Wiener Börse zu sein.

Allerdings gab es auch leichte Dämpfer: Andritz und Verbund gaben nach ihren starken Vortagsperformances um bis zu 1,6 Prozent nach. Das zeigt - nicht alle Werte können sich dem positiven Trend anschließen.

Europäischer Kontext bleibt ruhig

Interessant: Während der ATX kräftig zulegte, zeigte sich das europäische Umfeld verhalten. Die aktuellen Inflationsdaten für die Eurozone boten wenig Überraschungspotenzial. Die Inflationsrate sank wie erwartet auf 2,1 Prozent und nähert sich damit weiter dem Ziel der Europäischen Zentralbank.

Das dürfte Anleger beruhigen - und erklärt vielleicht, warum sich die Wiener Börse so deutlich vom europäischen Trend abheben konnte. Ein starkes Signal der österreichischen Unternehmen zum Monatsende!