Wiener Börse: ATX stagniert vor US-Zinsentscheidung

Der Wiener Aktienmarkt zeigte sich am Mittwoch in Wartestellung. Der ATX legte minimal um 0,01 Prozent auf 4.578,32 Punkte zu - ein hauchdünnes Plus nach dem deutlichen Minus vom Vortag. Europaweit agierten Investoren vor der anstehenden US-Zinsentscheidung zurückhaltend.
Anleger halten den Atem an
Alle Augen richteten sich auf die US-Notenbank Fed. Marktexperten der Helaba betonten: Nicht nur die Zinsentscheidung selbst steht im Fokus, sondern besonders die Kommunikation und die neuen "dot plots" der Fed-Mitglieder. Diese zeigen an, welches Leitzinsniveau zum Jahresende als angemessen gilt.
Die Erwartungen sind klar: Die erste Zinssenkung in diesem Jahr steht bevor. Der Leitzins dürfte um 0,25 Prozentpunkte auf 4,0 bis 4,25 Prozent gesenkt werden. Eine Entscheidung mit Signalwirkung für die globalen Märkte.
Einzelwerte im Fokus
Am heimischen Parkett sorgte die Erste Group für Bewegung. Die Analysten bestätigten ihre "Buy"-Empfehlung für Palfinger und erhöhten das Kursziel von 40 auf 43,4 Euro. Trotz der Einstufung als unterbewertet, gaben die Papiere des Kranherstellers um zwei Prozent nach.
Die großen Player zeigten gemischtes Bild:
- Erste Group: Plus 2,4 Prozent
- BAWAG: Minus 2,4 Prozent
- RBI: Minus 1,2 Prozent
- OMV: Minus 0,9 Prozent
- Andritz: Minus 1,6 Prozent
Positiv entwickelte sich UBM: Die Aktie des Immobilienentwicklers legte 1,9 Prozent zu. Warburg Research bekräftigte das "Buy"-Votum und das Kursziel von 34,60 Euro.
Inflation sorgt für Gesprächsstoff
Neben den Börsenkursen rückten auch die aktuellen Inflationszahlen ins Blickfeld. Die Teuerungsrate kletterte im August auf 4,1 Prozent - der höchste Stand seit März 2024. Ein deutlicher Kontrast zur Eurozone, wo die Inflation bei der EZB-Zielmarke von 2,0 Prozent verharrt.
Die Kombination aus heimischer Preissteigerung und globaler Zinserwartungen dürfte die Anleger auch in den kommenden Tagen beschäftigen. Spannend bleibt: Wie reagiert der ATX auf die tatsächliche Entscheidung der Fed?