Der Wiener Aktienmarkt zeigte sich am Montag in Warteposition. Der ATX schloss mit minimalen Verlusten von 0,05 Prozent bei 4.645,88 Punkten. Doch während der Gesamtindex kaum von der Stelle kam, lieferten einzelne Werte beeindruckende Performances ab.

Spannung vor US-Zinsentscheidung

Die Anleger halten sich vor der anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed zurück. Am Mittwochabend wird erwartet, dass die Fed ihren Leitzins senkt. Einige Marktexperten spekulieren sogar auf einen großen Zinsschritt von 0,5 Prozentpunkten. Diese Unsicherheit bremst aktuell die Investitionslust.

Im europäischen Umfeld zeigten sich die Börsen hingegen meist freundlicher. Doch was bedeutet die US-Entscheidung für die heimischen Märkte? Die Antwort darauf dürfte die Handelswoche maßgeblich prägen.

AT&S: Rüstungsgeschäft als Game-Changer?

Eindeutiger Gewinner des Tages war AT&S mit einem Plus von 7,9 Prozent. Der steirische Leiterplattenhersteller will bis 2027 zurück in die Gewinnzone. Neue Umsätze sollen künftig auch in der Rüstungsindustrie lukriert werden.

Der neue Vorstandschef Michael Mertin setzt damit auf einen aktuell boomenden Markt. Die volatile Weltlage und der Ukraine-Krieg befeuern die Nachfrage nach Rüstungsgütern. Diese strategische Neuausrichtung honorieren die Anleger sichtbar.

Versicherer und Baukonzern im Fokus

Auch bei den Versicherern gab es positive Signale:
- VIG legte 1,1 Prozent auf 45,0 Euro zu
- Analysten der Erste Group erhöhten das Kursziel von 47,0 auf 55,0 Euro
- Die Kaufempfehlung wurde bestätigt
- Uniqa-Aktien stiegen um 0,3 Prozent
- Das Kursziel wurde von 13,0 auf 14,2 Euro angehoben

Die Strabag konnte mit einem Großauftrag in Polen punkten. Der Baukonzern erhält 268 Millionen Euro für den Ausbau des Bahnhofs Maksymilianowo. Bis Ende 2029 wird das Projekt realisiert, die Aktie gewann 0,26 Prozent.

Banken gemischt, OMV schwächelt

Unter den Bankwerten zeigte sich ein uneinheitliches Bild:
- BAWAG: +0,36 Prozent
- Erste Group: +0,18 Prozent
- Raiffeisen: -0,1 Prozent

Schlusslichter im ATX waren OMV mit minus 1,5 Prozent und Andritz mit minus 1,4 Prozent. Die leichte Zurückhaltung der Investoren zeigt sich besonders bei den schwergewichtigen Titeln.

Insgesamt bleibt der Wiener Markt in Erwartungshaltung. Die anstehende Zinsentscheidung in den USA könnte die Richtung für die kommenden Tage vorgeben. Spannend bleibt, ob heimische Werte wie AT&S ihren Vorsprung ausbauen können.