Wiener Börse: ATX schließt knapp im Plus - AT&S sticht mit 7,6 Prozent heraus

Die Wiener Börse beendete den Donnerstag mit minimalen Gewinnen, während sich europäische Nachbarbörsen deutlich stärker zeigten. Der heimische Leitindex ATX legte bescheidene 0,18 Prozent auf 4.708,02 Punkte zu - ein verhaltener Handelstag in ruhigem Fahrwasser.
Dünne Meldungslage bremst Börsengang
Am heimischen Aktienmarkt herrschte Flaute. Weder von Unternehmens- noch von Analystenseite gab es nennenswerte Nachrichten. Das dürfte die schwache Dynamik erklären. Gleichzeitig zeigten sich Anleger bisher unbeeindruckt vom sogenannten "Government Shutdown" in den USA.
Doch was bedeutet das für die kommenden Tage? Marktbeobachter der Helaba-Bank warnten vor möglichen Auswirkungen. Ob heute und morgen wichtige US-Daten veröffentlicht werden, bleibt aufgrund des Regierungsstillstands ungewiss. Besonders brisant: Davon betroffen ist der offizielle US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.
AT&S glänzt mit Halbleiter-Rückenwind
Während der Gesamtmarkt kaum Bewegung zeigte, setzte AT&S ein deutliches Ausrufezeichen. Die Aktie des Technologieunternehmens kletterte um satte 7,6 Prozent nach oben. Weltweit waren Halbleiterwerte gefragt - und AT&S profitierte von diesem Trend.
Die gute Stimmung in der Branche speiste sich aus einer spektakulären Nachricht: Der ChatGPT-Anbieter OpenAI erreicht gemäß einer neuen Platzierung von Belegschaftsanteilen eine Bewertung von rund einer halben Billion US-Dollar. Das sind etwa 200 Milliarden Dollar mehr als bei einer Finanzierungsrunde im April dieses Jahres.
Banken zeigen gemischtes Bild
Im ATX präsentierten sich die Bankwerte uneinheitlich:
- Erste Group, das ATX-Schwergewicht, gewann 1,5 Prozent hinzu
- Raiffeisen legte 1,3 Prozent zu
- BAWAG dagegen verlor 1,7 Prozent
Das Schlusslicht im Leitindex bildete EVN, das ebenfalls 1,7 Prozent im Minus schloss. Der mehr Aktien umfassende ATX Prime zeigte sich parallel zum ATX und schloss ebenfalls 0,18 Prozent höher bei 2.353,39 Einheiten.
Insgesamt ein ruhiger Börsentag in Wien, der zeigte: Manchmal reicht schon der Rückenwind aus einer boomenden Technologie-Branche, um einzelne Werte deutlich nach oben zu tragen - selbst wenn der Gesamtmarkt nur minimal zulegt.