Die Wiener Börse beendete den Donnerstag mit leichten Verlusten. Der ATX gab um 0,36 Prozent nach auf 4.767,33 Punkte. Damit setzte sich der Abwärtstrend vom Vortag fort. Als belastend erwies sich die negative Stimmung an internationalen Leitbörsen.

Verbund-Aktie: Überraschender Aufschwung trotz Kraftwerkspanne

Eigentlich hätte es für die Verbund-Aktie schlechte Nachrichten gegeben. Doch das Papier legte um zwei Prozent zu. Dabei kann eines der größten Kraftwerke Österreichs monatelang keinen Strom produzieren. Das neue Pumpspeicherkraftwerk Limberg III in Kaprun hat einen Maschinenausfall.

Wie hoch der finanzielle Schaden ausfällt, ist noch unklar. "Wir sind noch mit der Schadensanalyse und -beurteilung beschäftigt", sagte Verbund-Sprecherin Ingun Metelko. Offenbar hatten Anleger schlimmere Folgen erwartet.

Bilanzsaison: Lenzing stürzt ab, Addiko Bank stabil

In der aktuellen Berichtssaison rückten zwei Unternehmen besonders ins Blickfeld. Die Lenzing-Aktie verlor deutlich 7,7 Prozent. Die Addiko Bank schloss dagegen unverändert.

Lenzing verbuchte in den ersten drei Quartalen einen Nettoverlust von 105 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 111 Millionen Euro gewesen. Der Umsatz stieg minimal um 0,7 Prozent auf 1,97 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis halbierte sich jedoch auf 20,6 Millionen Euro. Analysten der Erste Group bewerteten die Zahlen durchweg als enttäuschend.

Addiko Bank erzielte in den ersten neun Monaten einen leicht niedrigeren Gewinn. Das Ergebnis nach Steuern sank von 37,7 auf 35,3 Millionen Euro. Positiv überraschte jedoch das operative Ergebnis im dritten Quartal. Es erreichte mit 31,2 Millionen Euro einen Höchststand. Hier lagen die Zahlen über den Markterwartungen.

Schwergewichte: Voestalpine glänzt, AT&S schwächelt

Unter den Bluechips zeigte sich ein gemischtes Bild. Voestalpine gewann beachtliche 2,6 Prozent. Raiffeisen Bank International verlor dagegen ein Prozent. Besonders schwächelten die AT&S-Anteilsscheine mit minus 3,4 Prozent.

Die internationale Börsenstimmung bleibt also weiterhin der bestimmende Faktor. Können heimische Unternehmen mit soliden Zahlen dagegenhalten? Die nächsten Handelstage werden es zeigen.