Die Wiener Börse zeigt sich am Mittwochmittag mit leicht gesenkter Tendenz. Der heimische Leitindex ATX verliert 0,12 Prozent auf 4.649,95 Punkte. Während europäische Leitbörsen noch in der Gewinnzone verharren, fallen deren Zuwächse deutlich gedämpfter aus als in den Vortagen.

Spannung vor US-Inflationsdaten

Die internationale Börsenwelt blickt heute gespannt auf die US-Erzeugerpreise für August. Diese gelten als wichtiger Vorbote für die morgen erwarteten Verbraucherpreisdaten. Besondere Bedeutung kommt diesen Zahlen zu: Sie könnten die US-Notenbank Fed bei ihrer Zinsentscheidung nächste Woche maßgeblich beeinflussen.

Die Helaba-Analysten betonen in ihrem Tageskommentar: "Diese geben einen letzten Hinweis auf die morgen anstehenden US-Verbraucherpreise." Die Spannung ist also vorprogrammiert - nicht nur an der Wall Street, sondern auch in Europa.

Andritz sichert sich Millionenauftrag - Aktie dennoch im Minus

Während die Meldungslage am heimischen Aktienmarkt insgesamt dünn bleibt, gibt es von Andritz positive Nachrichten. Der Grazer Technologiekonzern hat einen beachtlichen Großauftrag aus Deutschland an Land gezogen.

Im niedrigen dreistelligen Millionenbereich wird der Steirer eine komplette Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage in Böblingen errichten. Das umfasst alle Anlagentechniken von der Annahme über Transport und Trocknung bis zur Verbrennung.

Dennoch reagierten die Anleger zurückhaltend: Die Andritz-Aktie notierte um 0,6 Prozent im Minus. Ein typischer Fall von "buy the rumor, sell the news"?

Banken unter Druck - BAWAG als positiver Ausreißer

Bei den bankenschweren Titeln zeigte sich ein gemischtes Bild mit tendenziell negativer Grundstimmung:

  • BAWAG als Gewinner: +0,9 Prozent
  • Erste Group: -0,4 Prozent
  • Raiffeisen Bank International: -0,3 Prozent

Die Banken stehen weiterhin unter Beobachtung - wie werden sie sich im aktuellen Zinsumfeld entwickeln?

Weitere Schwergewichte mit unterschiedlicher Tendenz

Im Technologiebereich gab AT&S um 0,8 Prozent nach. Auch bei den anderen Blue Chips zeigte sich keine einheitliche Richtung:

  • OMV: -0,4 Prozent
  • Verbund: -0,4 Prozent
  • Wienerberger: +0,7 Prozent
  • voestalpine: minimales Plus von 0,1 Prozent

Der heimische Markt bewegt sich heute also in engen Bahnen. Alle Blicke richten sich nun auf die US-Inflationsdaten - sie könnten die nächste größere Bewegung an den Märkten auslösen.