Während die Wiener Börse am Montag leichte Gewinne verbuchte, steht die französische Regierung vor einer entscheidenden Bewährungsprobe. Der ATX kletterte um 1,1 Prozent, doch die eigentliche Dramatik spielte sich in Paris ab.

Erholung in ruhigem Handelsumfeld

Der Wiener Leitindex ATX schloss mit einem Plus von 1,07 Prozent bei 4.646,82 Punkten. Auch der ATX Prime legte um 1,09 Prozent zu. Die Handelsaktivität blieb jedoch verhalten - eine Seitwärtsbewegung innerhalb der bekannten Range.

Konjunkturdaten lieferten kaum Impulse und die Unternehmensmeldungen blieben spärlich. Doch war dieser ruhige Handel nur die Ruhe vor dem Sturm? Die wahren Testläufe stehen diese Woche noch bevor.

Frankreichs Schicksalsabstimmung

Während in Wien die Börsenplätze schlossen, erreichte die politische Spannung in Paris ihren Höhepunkt. Premierminister François Bayrou stellte die Vertrauensfrage in der Nationalversammlung.

Die Abstimmungsergebnisse wurden erst für den Abend erwartet, doch die Prognosen ließen nichts Gutes ahnen. Eine Niederlage Bayrous würde nicht nur die Regierung erschüttern, sondern auch die Bemühungen zur Eindämmung der französischen Staatsverschuldung gefährden.

Was bedeutet das für Anleger?

Die französische Haushaltspolitik steht auf dem Spiel - und das in einer ohnehin angespannten gesamteuropäischen Wirtschaftslage. Ein Regierungswechsel in Frankreich könnte wellenartige Auswirkungen auf die europäischen Finanzmärkte haben.

Doch die größeren Ereignisse stehen erst noch bevor: Am Donnerstag entscheidet die EZB über die Zinspolitik und die US-Verbraucherpreisdaten werden veröffentlicht. Diese Termine dürften die Richtung für die nächsten Wochen vorgeben.

Die leichte Erholung des ATX zeigt zwar kurzfristige Entspannung, aber die wahren Bewährungsproben stehen noch aus. Anleger sollten die Entwicklungen in Paris und die anstehenden Zinsentscheidungen genau im Blick behalten.