Wiener Börse: ATX gibt nach Rekordhoch leicht nach
Nach der gestrigen Rekordjagd zeigt sich der heimische Aktienmarkt heute etwas müde. Der ATX verliert am Donnerstagnachmittag 0,5 Prozent und notiert bei 4.974,59 Punkten. Damit gibt der Leitindex einen Teil des jüngsten Höhenflugs wieder ab. Doch was steckt hinter dieser Konsolidierung?
Voestalpine drückt den Index
Die meisten ATX-Werte zeigen sich nur wenig verändert. Deutlich unter Druck steht jedoch der Stahlkonzern voestalpine, der mit minus 2,9 Prozent zu den größten Verlierern zählt. Auch die Index-Schwergewichte RBI und OMV geben nach und verlieren 1,3 bzw. 1,0 Prozent.
Die Baugruppe Porr büßt 1,5 Prozent ein. Insgesamt bewegt sich der Markt eher verhalten - eine typische Reaktion nach starken Aufwärtsbewegungen.
AT&S setzt Rally fort
Auf der Gewinnerseite setzt AT&S seine jüngste Rally fort. Die Aktien des Leiterplattenherstellers legen weitere 3,4 Prozent zu. Auch Lenzing zeigt sich mit plus 1,5 Prozent gefragt.
Besonders interessant: CA Immo und UBM profitieren von ihren aktuellen Quartalszahlen. Beide Immobilienkonzerne melden die Rückkehr in die Gewinnzone und notieren im Plus. Die Zahlen liegen nach Einschätzung von Erste-Analysten im Erwartungsrahmen.
Diese Werte bewegen sich außerhalb des ATX
Abseits des Leitindex sorgt Agrana für Aufmerksamkeit. Der Zucker- und Stärkekonzern präsentiert ein umfangreiches Personalabbau-Programm:
- Bis zu 500 Stellen sollen bis 2027/28 gestrichen werden
- Der Konzern beschäftigt aktuell weltweit 9.000 Mitarbeiter
- Bereits zuvor wurden Einsparungen von 100 Millionen Euro avisiert
Die Aktie gewinnt daraufhin 3,5 Prozent. Das dürfte Anleger überzeugen, die Effizienzsteigerungen im Unternehmen begrüßen.
Analysten setzen auf Wienerberger und FACC
Spannende Entwicklungen gibt es auch bei den Analysteneinschätzungen. Die Erste Group hat ihr Anlagevotum für Wienerberger von "Accumulate" auf "Buy" erhöht. Das Kursziel wurde von 35,7 auf 36,6 Euro angehoben.
Noch deutlicher fällt die Anhebung bei FACC aus: Das Kursziel für den Luftfahrtzulieferer springt von 11,3 auf 15,0 Euro! Analyst Christoph Schultes bekräftigt die Kaufempfehlung. An der Börse reagieren die Anleger prompt: Die FACC-Aktie legt 4,0 Prozent zu.
Konjunkturdaten ohne große Wirkung
Die heute veröffentlichten Wirtschaftsdaten zeigen ein gemischtes Bild:
- Deutsches Konsumklima steigt leicht, bleibt aber im negativen Bereich
- Eurozone-Stimmungsindikator verbessert sich erwartungsgemäß
- Geldmenge M3 im Euroraum wächst um 2,8 Prozent
Diese Meldungen bleiben jedoch ohne spürbare Auswirkungen auf die Börsen. In den USA sorgt der Thanksgiving-Feiertag für ruhigere Handelsbedingungen.
Nach dem gestrigen Rekordhoch scheint eine kurze Verschnaufpause durchaus gesund für den weiteren Marktverlauf. Spannend bleibt, ob der ATX in den kommenden Tagen erneut die 5.000-Punkte-Marke ins Visier nehmen kann.








