Wiener Börse - ATX geht mit Verlusten aus dem Handel / ATX minus 0,39 Prozent - Nach mehrmaligem Vorzeichenwechsel
--------------------------------------------------------------------- AKTUALISIERUNGS-HINWEIS Neu: Kursveränderungen von Einzelwerten ---------------------------------------------------------------------
Der Wiener Aktienmarkt ist am Dienstag mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der heimische Leitindex ATX büßte 0,39 Prozent auf 4.459,2 Punkte ein. Der marktbreitere ATX Prime verlor 0,36 Prozent auf 2.242,7 Zähler. Auch das europäische Umfeld schloss den Handelstag mit Kursverlusten. "Die Marktteilnehmer warten gespannt auf den Beginn der US-Berichtssaison", so der Marktexperte Andreas Lipkow.
In den USA hat sich die Inflation unerwartet deutlich verstärkt. Im Juni stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 2,7 Prozent, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Es ist der zweite Anstieg der Teuerung in Folge, und er fiel stärker als erwartet aus. Analysten hatten im Schnitt nur mit einer Inflationsrate von 2,6 Prozent gerechnet. Im Mai hatte die Teuerung bei 2,4 Prozent gelegen.
Zahlen gab es auch aus Europa. Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Juli überraschend deutlich aufgehellt. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW stieg gegenüber dem Vormonat um 5,2 Punkte auf plus 52,7 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 50,4 Punkte gerechnet. "Die von der Bundesregierung angekündigten Investitionen sowie die steuerlichen Anreize für Unternehmen dürften den Optimismus der befragten Finanzmarktanalysten bestärkt haben", kommentierte Deutsche Bank Research.
Beim Thema Zollstreit herrscht unterdessen vorsichtiger Optimismus. Marktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets verwies darauf, "dass die Verhandlungen zwischen den USA und China nun sogar dazu geführt haben, dass Nvidia seine Grafikchips des Typs H20 wieder in die Volksrepublik verkaufen darf." Dies gebe Anlass zur Hoffnung. "Die Anleger setzen darauf, dass Ähnliches im laufenden Konflikt mit der Europäischen Union passieren wird und die am Wochenende angedrohten 30 Prozent Zoll und mögliche Gegenzölle den Weg zu einem erfolgreichen Handelsabkommen ebnen", betonte Molnar.
Jene Ankündigung verschaffte nicht nur den Nvidia-Titeln Aufschwung, sondern sorgte auch in der ganzen Halbleiterbranche in Europa für viel Nachfrage. In Österreich waren die Papiere vom Leiterplattenhersteller AT&S mit plus vier Prozent klarer Spitzenreiter im heimischen Leitindex. Auch DO&CO verbuchten abseits von Halbleitern klare Gewinne und verteuerten sich um 2,75 Prozent.
Flughafen-Wien-Aktien flogen 0,38 Prozent höher. Das Passagieraufkommen am Flughafen Wien ist von Jänner bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent auf 14,736 Millionen Fluggäste gestiegen.
Die schwergewichteten Banken waren allesamt im Minus. BAWAG verbilligten sich um 1,53 Prozent, während Erste Group und Raiffeisen jeweils Verluste in Höhe von rund 0,6 Prozent verzeichneten. Das Schlusslicht im ATX war der Versicherer VIG mit Verlusten in Höhe von zwei Prozent.
Unternehmensseitg steht bei EuroTelesites am Dienstagabend nach Börsenschluss die Veröffentlichung der Ergebnisse des zweiten Quartals sowie des ersten Halbjahres 2025 an.
lof/mik
ISIN AT0000999982
Copyright APA. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA ist nicht gestattet.