Die Wiener Börse hat sich am Dienstag im Frühhandel klar schwächer präsentiert. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 3.273,67 Punkten nach 3.309,44 Einheiten am Montag errechnet, das ist ein Minus von 35,77 Punkten bzw. 1,08 Prozent.

Nach sehr schwachen Asien-Vorgaben zeigte sich auch das europäische Umfeld erneut einheitlich im roten Bereich. Marktbeobachter verwiesen zur Begründung für die Abschläge auf den sich weiter zuspitzenden Handelskonflikt zwischen China und den USA.

China hat den USA nach der Ankündigung neuer milliardenschwerer Strafzölle mit Vergeltung gedroht. "Die Vereinigten Staaten initiieren einen Handelskrieg und verletzten die Gesetze des Marktes", sagte ein Sprecher des Pekinger Handelsministeriums. Kurz zuvor hatte das Weiße Haus die Prüfung von weiteren Zöllen auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar in Auftrag gegeben.

Von konjunktureller Seite werden heute keine allzu starken Impulse erwartet. Datenseitig richtet sich der Blick am Nachmittag auf die anstehenden US-Bauzahlen. Davor steht wohl die EZB-Konferenz im portugiesischen Sintra im Fokus.

Zu den größeren Verlierern unter den heimischen Einzelwerten zählten AT&S mit minus 2,47 Prozent auf 15,80 Euro. voestalpine büßten 1,90 Prozent auf 43,45 Euro ein und OMV schwächten sich um 1,77 Prozent auf 48,84 Euro ab.

Bei den Bankwerten mussten Erste Group ein Minus von 1,10 Prozent auf 35,08 Euro verbuchen. BAWAG gaben um 0,40 Prozent auf 39,44 Euro nach, während Raiffeisen leicht um 0,18 Prozent auf 27,50 Euro zulegen konnten.

Semperit fielen um 0,34 Prozent auf 17,48 Euro. Der mitten in der Umstrukturierung steckende Gummikonzern legt eines seiner drei Werke in China still, war vor Sitzungsbeginn bekannt geworden. Die Werksstilllegung ist den Angaben zufolge Teil des laufenden Restrukturierungs- und Transformationsprozesses und wird das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der Unternehmensgruppe heuer aus jetziger Sicht um rund 10 Mio. Euro schmälern.

Der ATX Prime notierte bei 1.657,57 Zählern und damit um 0,99 Prozent oder 16,57 Punkte tiefer. Im prime market zeigten sich sechs Titel mit höheren Kursen, 28 mit tieferen und zwei unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 1.027.506 (Vortag: 559.811) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 15,20 (8,75) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.