Der Wiener Aktienmarkt hat den Handel am Mittwoch etwas tiefer beendet. Nach einem schwachen Start erholten sich die Indizes bis zum Mittag, danach ging es aber wieder nach unten. Der heimische Leitindex ATX büßte am Ende 0,30 Prozent ein bei 3.130,20 Punkten. Für den marktbreiteren ATX Prime ging es um 0,30 Prozent nach unten auf 1.587,06 Einheiten.

Das wichtigste Ereignis des Tages für die Finanzmärkte war wohl die Anhörung des US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem US-Kongress in Washington. Powell erwartet noch einen langen Kampf gegen die Inflation und signalisierte eine weitere Straffung der Geldpolitik. Es sei noch "ein langer Weg", bis das Ziel einer Inflationsrate von 2,0 Prozent erreicht werde.

Unter den heimischen Einzelwerten gaben die Aktien der Mayr-Melnhof Gruppe (MM) nach einer Gewinnwarnung klare 5,6 Prozent ab. Bei dem Unternehmen ist für das erste Halbjahr mit einem deutlich schwächeren Ergebnis zu rechnen. Der Konzern erwartet ein operatives Ergebnis von 90 Mio. bis 110 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum erzielte der Konzern noch 285 Mio. Euro.

Deutliche Verluste gab es auch bei den Papieren von Strabag. Die Anteile wurden ex-Dividende gehandelt mit einem Minus von 5,8 Prozent.

Für die Anteile von UBM ging es um 0,4 Prozent nach unten. Der Immobilienentwickler UBM hat von der Signa-Gruppe ein Holzhochhaus-Projekt in Wien um 24,5 Mio. Euro inklusive Grundstücksfinanzierung erworben. Der "Donaumarina Tower" solle mit 113 Metern Höhe in Holz-Hybrid-Bauweise errichtet werden und "wäre nach heutigem Stand das höchste Holzhochhaus der Welt", teilte UBM am Mittwoch mit.

OMV-Titel stiegen um deutliche 2,1 Prozent. Der Konzern hat für das lange verzögerte Erdgas-Förderprojekt Neptun Deep im Schwarzen Meer nun endgültig grünes Licht gegeben.

Die Titel von Semperit notierten am Schluss 1,6 Prozent tiefer. Der Aufsichtsrat habe die vom Vorstand beschlossene Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, teilte Semperit mit. Neben dem Verkauf des Bereiches Sempermed gehörte dazu die Übernahme der oberösterreichischen Rico Group, die auf individuelle Elastomer- und Kunststoffprodukte spezialisiert ist.

Eine Analysten-Meinung gab es dann zu Palfinger, deren Papiere um 1,8 Prozent auf 28,00 Euro nachgaben. Experten der Erste Group haben die Aktien von "Accumulate" auf "Hold" zurückgestuft, das Kursziel aber leicht von 30 auf 30,5 Euro angehoben. Als Grund wird ein starker Rückgang der Bauaktivität in Europa und insbesondere in Deutschland genannt. Dies stelle ein großes Risiko für das Palfinger-Geschäft im Jahr 2024 dar.

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