Die Wiener Börse hat am Dienstag mit etwas höheren Notierungen geschlossen. Der ATX stieg um 14,94 Punkte oder 0,44 Prozent auf 3.379,92 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 35 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 3.345,00 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,35 Prozent, DAX/Frankfurt -0,49 Prozent, FTSE/London -0,28 Prozent und CAC-40/Paris -0,68 Prozent.

Nach etwas schwächerem Beginn in einem negativen europäischen Umfeld drehte der ATX gegen Mittag ins Plus. Die meisten anderen Märkte in Europa mussten hingegen - vor allem belastet durch eurokritische Äußerungen aus Italien - Abschläge verbuchen.

Claudio Borghi, Wirtschaftsexperte der rechtspopulistischen Regierungspartei Lega, hatte im italienischen Radio gesagt, dass Italien mit einer eigenen Währung in der Lage wäre, die gegenwärtigen wirtschaftlichen Probleme zu lösen. Der Euro sei hingegen "nicht ausreichend", um die fiskalischen Probleme Italiens zu bewältigen.

Der Politiker versuchte nach den Aussagen umgehend, Befürchtungen vor einem Austritt des Landes aus dem Euro entgegenzutreten. Zusätzlich erfolgten ähnlich lautende Beteuerungen des Regierungschefs Giuseppe Conte und des stellvertretenden Ministerpräsidenten Luigi Di Maio.

Von den heutigen Konjunkturdaten kamen hingegen keine nennenswerten Impulse und auch die Meldungslage zu den heimischen Unternehmen blieb ausgesprochen dünn.

Unter den Einzelwerten rückten am späteren Nachmittag Wienerberger in den Fokus und zogen klar um 6,07 Prozent auf 23,08 Euro nach oben. Der Ziegelkonzern hat sein mittelfristiges Ergebnisziel deutlich nach oben geschraubt: Für 2020 werde nun ein (um Einmalkosten und -erträge bereinigter) Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 680 Mio. Euro erwartet, teilte das Unternehmen am Capital Markets Day vor internationalen Investoren und Analysten in London mit. Davor waren "mehr als 600 Mio. Euro" das kommunizierte Ziel.

Eine Sektor-Betrachtung zeigte auch Versorger und Bankwerte unter den Gewinnern. So konnten unter den anfänglich noch etwas schwächeren Bankwerten die Titel von Raiffeisen um 2,72 Prozent höher bei 26,07 Euro schließen. Erste Group gewannen leicht um 0,17 Prozent auf 35,58 Euro und BAWAG legten um 0,75 Prozent auf 40,20 Euro zu.

Bei den Versorgern knüpften Verbund mit plus 1,88 Prozent auf 44,42 Euro an die Vortagesgewinne an. EVN erholten sich etwas von den Montagsverlusten und stiegen um 0,60 Prozent auf 16,82 Euro.

Telekom Austria gaben um 0,58 Prozent auf 6,81 Euro nach. Die Analysten der britischen Großbank Barclays haben ihr Kursziel im Rahmen einer Branchenstudie von 7,50 Euro auf 7,30 Euro gesenkt. Die Anlageempfehlung "Equal Weight" bestätigten sie hingegen.

(Forts.) ger

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