Die Wiener Börse hat am Mittwoch klar fester geschlossen. Aufgrund eines leeren Datenkalenders und der Verunsicherung um Brexit dürften sich die Anleger zunächst zurückgehalten haben. Kursgewinne an den US-Börsen könnte für bessere Stimmung am Nachmittag gesorgt haben. Der ATX stieg 33,03 Punkte oder 1,11 Prozent auf 3.000,38 Einheiten. Damit überschreitet der heimische Leitindex heuer erstmals die Marke von 3.000 Punkte. Zuletzt stand er im Dezember 2018 so hoch.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +1,36 Prozent, DAX/Frankfurt -0,45 Prozent, FTSE-100/London + 1,58 Prozent und CAC-40/Paris +0,77 Prozent.

Österreichs Wirtschaft legte das vierte Quartal wie auch schon im dritten real um 0,4 Prozent zum vorhergehenden Quartal zu. Gemäß Eurostat-Kriterien verlangsamte sich der BIP-Anstieg zu Jahresende jedoch von 0,4 auf 0,2 Prozent.

Mit Blick auf die US-Notenbanksitzung am Abend lautet die entscheidende Frage für den Markt, laut der Helaba-Analysten: Steht die Federal Reserve (Fed) vor einer möglicherweise längeren Zinserhöhungspause? Hochrangige Notenbankvertreter, allen voran Fed-Chef Jerome Powell, haben ein solches Vorgehen bereits nahegelegt.

Auch die Oesterreichische Nationalbank steht im Fokus. Der von der FPÖ vorgeschlagene frühere Weltbank-Direktor Robert Holzmann wird wie erwartet neuer Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Er löst damit Anfang September den langjährigen OeNB-Chef Ewald Nowotny (SPÖ) ab. Der Chef des Fiskalrats Gottfried Haber wird Vizegouverneur. Er sitzt auf einem ÖVP-Ticket.

Bei den Einzelwerten dämmten die Aktien von voestalpine ihr Kursverluste auf minus 1,18 Prozent bei 27,71 Euro ein. Wegen deutlich niedrigerer Gewinnschätzungen stuften die Analysten der Baader Bank ihre Anlageempfehlung für die Aktien von voestalpine von "Buy" auf "Hold" herab. Das Kursziel wurde vom Baader-Expeten Christian Obst zudem merklich von 44 auf 30 Euro nach unten revidiert. Die Experten schätzen zudem die Markterwartungen für die österreichische Stahlschmiede als zu hoch ein und erwarten Anpassungen nach unten.

Hingegen legten Agrana um 2,46 Prozent zu und Verbund-Papiere gewannen mehr als drei Prozent.

(Forts.) mad/rai

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