Wien verwandelt sich radikal: Die österreichische Hauptstadt setzt nicht mehr nur auf exklusive Produkte, sondern kuratiert komplette Markenerlebnisse. Diese Woche präsentierten Branchenexperten auf dem "Handelsflächenforum 2025" den neuen Ansatz als "Point of Experience" - einen Wendepunkt für den stationären Handel.

Zwei zentrale Entwicklungen treiben diese Transformation an: kunstvolle Flagship-Stores wie der neue Dior-Palast im Goldenen Quartier und die komplette Neukonzeption urbaner Räume. Das Projekt "Mariahilfer Straße 10-18" entsteht gerade dort, wo früher Leiner residierte.

Mit der Eröffnung des ersten Mandarin Oriental Hotels in Österreich am 20. Oktober entsteht ein Ökosystem, das kaufkräftige internationale Gäste magisch anzieht.

Dior verwandelt Shopping in Kunstgenuss

Der Anfang des Jahres eröffnete Dior-Flagship-Store im Goldenen Quartier zeigt, wohin die Reise geht. Auf über 1.000 Quadratmetern entwarf Star-Architekt Peter Marino eine begehbare Kunstgalerie statt einer klassischen Boutique.

Werke von Christian Eisenberger und Claudia Wieser sind fester Bestandteil des Interieurs. Sie schaffen einen "Zufluchtsort des Wunderbaren", der Tradition mit ultramoderner Ästhetik verbindet. Das Einkaufen wird zum kulturellen Ereignis.

Kunden suchen heute keine Produkte mehr - sie wollen Inspiration und unvergessliche Momente. Auch andere Marken rund um Kohlmarkt und Graben setzen verstärkt auf personalisierte Services und einzigartige Store-Designs.

Wo früher Leiner war, entsteht ein Luxus-Quartier

Das gescheiterte "Lamarr"-Projekt bekommt eine zweite Chance. Die STUMPF Real Estate Group konzipiert das ehemalige Leiner-Gebäude unter dem Namen "Mariahilfer Straße 10-18" völlig neu.

Die Pläne versprechen eine Revolution: Auf 12.000 Quadratmetern entstehen hochwertige Einzelhandelsflächen, ein 4-Sterne-Superior-Hotel mit 220 Zimmern und 200 moderne Wohnungen. Das Highlight? Ein öffentlicher Dachpark auf 1.000 Quadratmetern mit Panoramablick.

Die Rückbauarbeiten laufen seit Juli 2025. Fertigstellung ist für Ende 2027 bis Anfang 2028 geplant. Das Projekt verknüpft Shopping, Wohnen, Tourismus und öffentliche Freiräume intelligent miteinander.

Mandarin Oriental lockt internationale Luxusklientel

Das erste Mandarin Oriental in Österreich öffnet am 20. Oktober seine Türen. Die renommierte Hotelgruppe bezieht ein restauriertes Jugendstil-Gerichtsgebäude im ersten Bezirk.

138 Zimmer und Suiten, vier Gastronomiekonzepte unter Executive Chef Thomas Seifried und ein exklusives Spa sollen eine neue internationale Klientel ansprechen. General Manager Mario Habicher will einen Ort schaffen, der "Rückzugsort für Reisende und Treffpunkt für Einheimische zugleich ist".

Die Ankunft dieser prestigeträchtigen Marke sendet ein starkes Signal an andere Luxusmarken und Investoren.

Rekord-Zahlen untermauern Wiens Aufstieg

Die Statistiken sprechen eine klare Sprache: 2024 erreichte Wien mit 18,9 Millionen Nächtigungen einen neuen Rekord - ein Plus von 9 Prozent gegenüber 2023. Der Nächtigungsumsatz kletterte auf 1,4 Milliarden Euro.

Besonders das Luxussegment boomt. Über 60 Prozent der Hotelbetten befinden sich in der 4- und 5-Sterne-Kategorie. US-Touristen führen mit 1,22 Millionen Nächtigungen das 5-Sterne-Umsatzranking an.

Wien konkurriert erfolgreich mit traditionellen Luxusmetropolen, indem es historische Kulisse mit zukunftsweisenden Handels- und Hospitality-Konzepten verbindet.

Die nächste Stufe: Technologie trifft Luxus

Die kommenden Jahre versprechen eine weitere Stärkung. Das Projekt "Mariahilfer Straße 10-18" wird bis Anfang 2028 ein neues urbanes Zentrum schaffen. Das Mandarin Oriental erhöht ab Oktober die Anziehungskraft auf anspruchsvolle internationale Gäste.

Branchenexperten erwarten, dass der "Point of Experience"-Trend anhält. Zukünftige Investitionen konzentrieren sich auf Technologie-Integration, personalisierte Services und kuratierte Kulturangebote. Temporäre Pop-up-Stores und exklusive Events dürften ebenfalls boomen.

Wien festigt seine Position als eine der führenden Luxus-Shopping-Metropolen Europas - und das nachhaltig.