Die österreichische Hauptstadt erlebt eine kulinarische Revolution. Internationale Spitzenrestaurants eröffnen im Wochentakt, während etablierte Sterne-Tempel ihre Weltklasse-Position verteidigen. Eine neue Generation von Köchen bringt globale Küche nach Wien – und macht die Stadt zum Magneten für Feinschmecker aus aller Welt.

Neue internationale Hotspots erobern Wien

Die Wiener Gastronomieszene durchlebt ihren größten Wandel seit Jahrzehnten. Das "Boxwood – The Art of Steak" im ersten Bezirk bringt Londoner Steakhouse-Kultur nach Wien. Mit offenem Josper-Grill und über 1.000 Weinflaschen inszeniert Geschäftsführer Benjamin Buxbaum Fleisch als Hauptdarsteller.

Noch ambitionierter zeigt sich das "ÖKKEI" im Grand Hotel Wien. Küchenchef Jürgen Lengauer kreiert eine kühne Fusion aus drei Kontinenten – Asien trifft auf Südamerika und Europa, verfeinert mit heimischen Produkten.

Weitere Neuzugänge verstärken den Trend: Das "Nikkai" von Sissi Wu verschmilzt japanische mit europäischer Küche. Das französische "Le Petit Bazar" am Karmelitermarkt komplettiert die internationale Offensive.

Festival-Fieber erfasst die Stadt

Wien feiert sich an diesem Wochenende als Genuss-Hauptstadt. Die "Italian Wine & Food Experience" in der MARX HALLE lädt zu einer Weinreise von Piemont bis Sizilien ein. Besucher verkosten unbegrenzt und sprechen direkt mit den Winzern.

Gestern begeisterte der "HAMI Food Bazaar" in der Lugner City mit iranischer Kultur und Kulinarik. Diese Festival-Welle ist kein Zufall: Das Vienna Coffee Festival, die Wiener Gurkerlwoche am Brunnenmarkt und das European Street Food Festival ziehen regelmäßig tausende Besucher an.

Die Events bieten aufstrebenden Gastronomen eine Plattform und machen Wiens kulinarische Vielfalt erlebbar.

Michelin-Sterne als solides Fundament

Das Fundament für den Gourmet-Boom bleibt die etablierte Spitzengastronomie. Der Guide Michelin 2025 bestätigte Wiens Ausnahmestellung: Mit dem "Steirereck im Stadtpark" und "Restaurant Amador" beherbergt Wien Österreichs einzige Drei-Sterne-Restaurants.

Insgesamt erhielten 14 Wiener Restaurants 22 Michelin-Sterne. Der Gault&Millau 2025 vergab die Höchstwertung von fünf Hauben an vier Wiener Betriebe, darunter das "Silvio Nickol Gourmet Restaurant" und "Konstantin Filippou".

Nachhaltigkeit wird großgeschrieben: Das "TIAN" und "MAST Weinbistro" erhielten Grüne Michelin-Sterne.

Was treibt den Boom an?

Wien profitiert von seiner Rolle als internationaler Schmelztiegel und hoher Lebensqualität. Kreative Köpfe erkennen das Potenzial, österreichische Tradition mit globalen Trends zu verbinden.

Die Gäste haben sich verändert: Sie suchen authentische, hochwertige Erlebnisse und zahlen gerne für innovative Konzepte. Die Digitalisierung senkt Eintrittsbarrieren für neue Akteure und erhöht die Sichtbarkeit.

Wien positioniert sich nicht mehr nur als Stadt der klassischen Wiener Küche, sondern als dynamische Genussdestination von Weltrang.

Ausblick: Zero-Waste und Fermentation im Fokus

Experten erwarten weitere Ausdifferenzierung. Pflanzenbasierte Innovationsküche, fermentierte Zutaten und "Zero-Waste"-Konzepte werden wichtiger. Die "Vienna Future Food Week" vom 3. bis 11. Oktober rückt diese Themen in den Fokus.

Im Oktober folgen die "Sake Week Vienna" und die "Gastro.News Genusswoche". Wien baut seine Position als führende kulinarische Metropole weiter aus – durch die perfekte Balance zwischen Tradition und globalen Food-Trends.