Wien trotzt der Krise: Rekordwachstum und Ansiedlungsboom

Wien beweist Stärke, während Österreichs Wirtschaft schwächelt. Die Hauptstadt verzeichnet als einziges Bundesland Wachstum und lockt internationale Unternehmen in Scharen an.
Einziges Bundesland mit positivem Wachstum
Während Österreich 2024 einen wirtschaftlichen Rückgang verkraften musste, wuchs Wien um 0,4 Prozent. Dieser Trend setzt sich laut Prognosen auch 2025 fort – ein beeindruckendes Zeugnis für die Resilienz der Hauptstadt.
Der Dienstleistungssektor trägt das Wachstum maßgeblich. Von unternehmensnahen Services über Finanzdienstleistungen bis hin zur boomenden IT-Branche zeigt sich Wien breit aufgestellt. Besonders der Tourismus glänzte 2024 mit einem Rekord-Beherbergungsumsatz von fast 1,4 Milliarden Euro – ein Plus von zwölf Prozent.
Ansiedlungsrekord: 218 neue Unternehmen
2024 entschieden sich 218 internationale Unternehmen aus 47 Ländern für Wien – 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Neuansiedlungen lösten Investitionen von 530 Millionen Euro aus und schufen über 900 hochwertige Arbeitsplätze.
Die wichtigsten Herkunftsländer waren Deutschland, Ungarn und die Schweiz. Besonders gefragt: IT-Unternehmen, unternehmensnahe Dienstleister und Life-Sciences-Betriebe.
Die Wirtschaftsagentur Wien unterstützte zusätzlich 1.490 Projekte heimischer Unternehmen mit Gesamtinvestitionen von 870 Millionen Euro.
Arbeitsmarkt: Rekorde und Herausforderungen
Wien erreichte im Oktober 2024 einen historischen Höchststand: Knapp 935.000 unselbstständig Beschäftigte – so viele wie nie zuvor. Gleichzeitig bleibt die Arbeitslosenquote im Bundesvergleich die höchste.
Die Stadt reagiert mit massiven Investitionen in Qualifizierung. Der Wiener Arbeitnehmer:innen Förderungsfonds (waff) bildet jährlich tausende Menschen für Zukunftsbranchen aus. Bis 2030 sollen allein 16.000 neue Pflegekräfte ausgebildet werden.
"Investieren statt kürzen" zahlt sich aus
Wiens Strategie hebt sich deutlich von der bundesweiten Zurückhaltung ab. Während nationale Institute für Gesamtösterreich nur 0,6 bis 0,9 Prozent Wachstum prognostizieren, beweist die Hauptstadt: Antizyklische Investitionen funktionieren.
Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, betont: "Der Wirtschaftsstandort Wien beweist einmal mehr seine Stärke. Die Vielfalt macht sich bezahlt."
Strategie "Wien 2030" setzt auf Innovation
Die Zukunftsstrategie fokussiert auf Schlüsselbereiche wie Life Sciences, Digitalisierung und Klimaneutralität. Konkrete Projekte wie das KI-Forschungsinstitut AITHYRA und der Ausbau von Technologiezentren sollen Wiens Position als Innovations-Hub stärken.
Diese strategische Ausrichtung, kombiniert mit der international anerkannten Lebensqualität, macht Wien zum Magneten für internationale Fachkräfte und Unternehmen. Der Erfolgskurs dürfte sich fortsetzen.